Ultimatum
Letzte Chance für Schulreform am Dienstag
19.10.2007
Wenn sich SPÖ und ÖVP nicht mehr im Oktober auf die "Neue Mittelschule" einigen, wird sie wohl ein ganzes Schuljahr später kommen.
Der rot-schwarzen Koalition bleibt nicht mehr viel Zeit für ihre Schulreform, soll sie - wie geplant - ab nächstem Schuljahr gelten. Wenn sich die Verhandler (SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied, ÖVP-Wissenschaftsminister Johannes Hahn und ÖVP-Bildungssprecher Fritz Neugebauer) nicht bis Ende Oktober einigen, wird sich die Novelle wohl um ein ganzes Schuljahr verschieben.
Dienstag letzte Chance
Schmied sieht im nächsten
Verhandlungstermin am Dienstag die "letzte Möglichkeit" für
eine "neue, innovative Schule". Die vergangenen Wochen seien "durch
eine verzögernde und blockierende Haltung" der ÖVP geprägt
gewesen. Als Hauptbremser ortet Schmied Neugebauer.
Langer Fristenlauf
Nach dem Ministerratsbeschluss muss die
geplante Novelle des Schulversuchsparagrafen im Schulorganisationsgesetz
noch durch den Parlamentsausschuss und dann vom Nationalratsplenum
abgesegnet werden. Im Februar beginnt die Anmeldung für das nächste
Schuljahr.
Bei der ÖVP scheint das Zögern Strategie zu haben. Die Volkspartei ist traditionell gegen die Gesamtschule und alles, was in deren Nähe kommt.
ÖVP feixt
Neugebauer ließ am Freitagnachmittag wissen, dass
es ihn nicht besonders störe, "wenn die SPÖ ihre Gesamtschule nicht testen
will". Er schiebt wiederum Schmied die Schuld in die Schuhe. Sie hätte eine
unkoordinierte Vorgangsweise, und ihre Pläne seien unausgegoren, meint der
schwarze Bildungssprecher.
Bei der "Neuen Mittelschule" würden an einigen Schulen bundesweit die 10- bis 14-Jährigen gemeinsam unterrichtet. Damit soll die frühe Trennung in Hauptschule und Gymnasium nach hinten verschoben werden.