Verteidigungsminister Klug empfing 44 Blauhelme in Wien-Schwechat.
Die letzten Soldaten des österreichischen UNO-Bataillons am Golan sind in der Nacht auf Mittwoch vom ihrem Einsatz zurückgekehrt. Die 44 Bundesheer-Soldaten landeten um 2.30 Uhr am Flughafen Wien-Schwechat, wo sie von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) empfangen wurden.
Unter den rückkehrenden österreichischen Blauhelmen befanden sich auch der stellvertretende Kommandant der UNO-Mission, Brigadier Stefan Thaller sowie der stellvertretende National Contingent Commander, Oberstleutnant Volkmar Ertl. Dieser übergab Klug nach der Landung um 2.30 Uhr am Flughafen symbolisch die Österreich-Fahne von den Golan-Höhen.
In den knapp 40 Jahren hätten insgesamt 29.000 Soldaten am Golan gedient, 27 seien im Einsatz gestorben. „Kein anderes Land kann diese Bilanz für den Einsatz im Golan nachweisen“, betonte Klug. Die Freude über die Rückkehr der Soldaten habe einen bitteren Beigeschmack, erklärte er und fügte gleich hinzu, damit meine er nicht die Kritik an der Entscheidung zum Abzug. „Ich weiß, Sie hätten ihren Einsatz gerne regulär beendet. Sie hätten Ihren Auftrag bis zum letzten Tag erfüllt und die Stellung auch unter schwierigsten Bedingungen gehalten – das ist das Holz, aus dem österreichische Soldaten und Soldatinnen geschnitzt sind.“ Er habe die UNO wiederholt auf die Lage im Golan hingewiesen, doch sei es zu keinen Verbesserungen für die Blauhelme gekommen. „Es vergeht kaum ein Tag ohne eine gewalttätige Auseinandersetzung“, so Klug über die Situation vor Ort.
Mit der Rückkehr der letzten österreichischen Blauhelme endet der fast 40-jährige österreichische Einsatz im Rahmen der UNDOF-Mission auf den Golan-Höhen zur Überwachung der Einhaltung des Waffenstillstandes zwischen Syrien und Israel. Aufgrund der sich verschärfenden Sicherheitslage in der entmilitarisierten Pufferzone zwischen Syrien und Israel hatte Österreich Anfang Juni angekündigt, seine insgesamt rund 380 Soldaten abzuziehen. Mitte Juni begann der Abzug.
Die UNDOF-Mission wird trotz des Abzugs der Österreicher weiter bestehen. Das fehlende österreichische Kontingent wird durch Soldaten von den Fidschi-Inseln ersetzt, die nun größter Truppensteller sind. Auch Japan und Kroatien zogen sich heuer von der UNO-Mission zurück. Als einziger westlicher Staat beteiligt an dem Einsatz nun Irland, das im Juli ankündigte 114 Soldaten zu entsenden. Nach dem Abzug der Österreicher sind derzeit laut UNO 1.166 Blauhelme am Golan stationiert. Davon stellen die Fidschi-Inseln 501, Indien 193, die Phillippinen 339, Nepal 130 und Irland 3 Soldaten.
© ÖSTERREICH/ Bruna
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