Jetzt wird’s brutal im Streit um die Lehrer.
Morgen will Niederösterreichs Landes-Chef Erwin Pröll bei der Landeshauptleute-Konferenz noch einmal die Zuständigkeit für alle Lehrer für die Länder einfordern. Rückendeckung dafür erhält er von allen VP-Landes-Kaisern und von Wiens Häupl.
"Gegen die Wand"
Einen Tag davor reitet Erwin Pröll seine bisher schärfste Attacke gegen die Gegnerin dieser Pläne, Ministerin Claudia Schmied. Die Ministerin sei "eine Zentralistin", "bürgerfern", "bei den Lehrern schon einmal gegen die Wand gelaufen" und "von Machtgelüsten durchdrungen", poltert Pröll.
Erstmals fordert er mehr oder weniger direkt sogar Schmieds Rücktritt. Damit ist klar: Solange Schmied im Amt ist, scheint in der Lehrerfrage kein Kompromiss möglich zu sein.
Im Interview mit LH Erwin Pröll:
ÖSTERREICH: Ministerin Schmied hat Ihnen Freitag ausgerichtet: "Die Lehrer bleiben Bundes-Kompetenz!" Was sagen Sie dazu?
Erwin PRÖLL: Herzig. Ich sage dazu: Das ist herzig!
ÖSTERREICH: Wie antworten Sie Claudia Schmied darauf?
PRÖLL: Frau Schmied antworte ich gar nicht. Sie ist offenbar eine Zentralistin, die bürgerfern agiert. Sie sollte vorher mit dem Finanzminister sprechen, bevor sie alle Kompetenzen für den Bund fordert.
ÖSTERREICH: Wie meinen Sie das?
PRÖLL: Wenn Sie alle Kompetenzen für den Bund will, benötigt sie 12 Milliarden für die Erhaltung der Schulgebäude. Der Bund hat so wenig Geld, dass es bei den Bundesgebäuden in die Turnsäle hineinregnet.
ÖSTERREICH: Sie wollen die Lehrer in Länderkompetenz, Schmied beim Bund. Wer setzt sich durch?
PRÖLL: Frau Schmied ist bei den Lehrern schon einmal gegen die Wand gelaufen. Sie ist durchdrungen von Machtgelüsten. Mir geht es um die Sache: Was ist gut für die Kinder?
ÖSTERREICH: Wie wird der Konflikt um die Lehrer enden?
PRÖLL: Ich sage dazu nur: Es ist nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen aus allen Lagern fragen: Wann wird diese Ministerin endlich abgelöst?