Kampfhunde Hundegesetze

Wilde Debatte um Konsequenzen

Limit & Beißkorb: Streit um neue Hunde-Gesetze

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Nach der Schockstarre startet jetzt ein Streit um den richtigen Umgang mit Hunden.

 

Diese Diskussion lässt keinen kalt: Wie sollen die Gesetze für Hundehalter verschärft werden?

Anlassfall ist der tragische Tod von Waris († 1), der nach einer Rottweiler-Attacke in Wien gestorben ist. Fast täglich werden neue Bissverletzungen bekannt. Alleine im Vorjahr sind 3.600 Hunde-Angriffe gemeldet worden.

Jetzt eskaliert ein Streit unter Bürgern und Politikern, wie man Attacken verhindern kann. Der neueste Vorstoß: Im ÖSTERREICH-Interview schlägt Philippa Strache, FPÖ-Tierschutzbeauftragte (und Vizekanzlergattin), eine radikale Änderung der Gesetze vor: „Anzudenken wäre ein Hundeführschein für alle Hunde“ (siehe rechts). Derzeit müssen nur Besitzer von etwa 20 Rassen eine solche Berechtigung haben. Beißkorb und Leine seien zwar „ein Schutz“, so Strache, „aber es muss sich jeder mit dem Tier auseinandersetzen“.

Für Aufsehen sorgt auch der Vorschlag von Gottfried Waldhäusl, NÖ-Landesrat (auch FPÖ). Für ihn wäre gerade eine Beißkorbpflicht für alle Hunde der optimale Schutz.

 

Video zum Thema: Bohrn-Mena: Wie gefährlich sind Kampfhunde?

 

0,5-Promille-Grenze 
beim Gassi-Gehen in Wien

In Wien stellt SPÖ-Stadträtin Ulli Sima nächste Woche die mittlerweile 12. (!) Verschärfung der Hundehalter-Gesetze mit strengerem Alkohol-Limit vor (siehe unten). Hintergrund: Die Halterin des Killerhundes hatte 1,4 Promille.

Im Büro von FPÖ-Gesundheitsministerin Beate Har­tinger-Klein soll in spätestens zwei Monaten ein runder Tisch zum Thema stattfinden. Ziel: Obwohl Tier­halter-Gesetze Landessache sind, sollen sie vereinheitlicht werden. Derzeit werden im Ministerium verschie­dene Vorschläge evaluiert – auch die allgemeine Beißkorbpflicht.

 

Video zum Thema: Fellner! Live: Anwältin Astrid Wagner zu Hunde-Attacke

 

Wiener Stadträtin Ulli Sima kündigt "Maßnahmenpaket" an

Die Stadt Wien reagiert auf die tödliche Hundeattacke in Wien-Donaustadt: Hundehalter sollen strengeren Bestimmungen unterstellt werden. Aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima heißt es, eine Novelle des Gesetzes kommt fix. Es wäre bereits die zwölfte Überarbeitung des Tierhaltegesetzes in den vergangenen Jahren. Teil des „Maßnahmenpakets“ wird ein Alokohollimit für Besitzer von Listenhunden sein. Im Gespräch ist eine Obergrenze von 0,5 Promille wie bei Autofahrern. Das Paket soll in der nächsten Woche präsentiert werden und werde „eine Fülle weiterer Maßnahmen“ enthalten. Details wollte Simas Büro auf ÖSTERREICH-Anfrage noch nicht nennen.

Philippa Strache: "Führerschein für alle Hunde andenken"

ÖSTERREICH: Auf Einladung von Ministerin Beate Hartinger-Klein soll eine Gesetzes-Verschärfung diskutiert werden. Was ist Ihr Vorschlag?

Philippa Strache: Ich werde mich beim runden Tisch für die bestmögliche Lösung einsetzen, damit so eine tragische Geschichte nicht mehr passiert. Anzudenken wäre ein Führschein für alle Hunde.

ÖSTERREICH: Was halten Sie von einem Alkohol-Limit beim Gassi-Gehen?

Strache: Der Halter sollte sich stets in optimaler Verfassung befinden. Das heißt: kein Alkohol, keine Drogen. Wir befinden uns hier in einer Evaluierungsphase, die bald abgeschlossen sein wird. Von Schnellschüssen halte ich wenig.

ÖSTERREICH: Brauchen Halter weitere Schulungen?

Strache: Beißkorb und Leine sind ein Schutz, aber es muss sich jeder Hundebesitzer und auch die Familie mit dem Tier aus­einandersetzen. Man muss einschätzen können, was man seinem Hund zumuten kann. Lukas Jozseffi

1,1 Mio. Österreicher haben Hund zu Hause

 

So „tierverrückt“ ist unser Land. Der Report zum heutigen Welt-Tierschutztag:

  • 30 % haben Tier(e) daheim: Das sind hochgerechnet 2,6 Millionen Österreicher.
  • Lieblingstier Katze: 16 % der Österreicher haben eine oder mehrere (1,4 Millionen).
  • 1,1 Millionen Hundebesitzer: Hunde sind das zweitliebste Tier (13 % der Bevölkerung haben einen).
  • „Beste Freunde“: 88 % der Befragten sagen: „Tiere bereichern mein Leben“.
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