Team Stronach wollte die Ex-ORF-Chefin zum Verzicht des Mandates bewegen.
Wien. Ex-ORF-Chefin Monika Lindner könnte womöglich die Bestverdienerin im Nationalrat werden. Denn wenn die 69-Jährige ihr Mandat annimmt, hat sie nicht nur das monatliche Einkommen von 8.307 Euro brutto eines Abgeordneten, auch ihre ORF-Pension von rund 10.000 Euro würde sie bekommen. Lindner würde also über 18.000 Euro Brutto kassieren – im Monat. Sie ist damit eine der bestverdienenden Politiker Österreichs. Zum Vergleich: Bundespräsident Heinz Fischer hat Anspruch auf 22.848 Euro im Monat.
Lindner hatte sich mit der Erklärung über ihre politische Zukunft Zeit gelassen. Nur Frank Stronach, auf dessen Ticket sie in den Nationalrat einzieht, von dessen Team sie sich aber später distanziert hatte, wurde von ihr vorinformiert: Sie wird als „wilde Abgeordnete“ fungieren, also nicht der Stronach-Fraktion angehören, sich aber auch nicht dem ÖVP-Klub anschließen. Das Team Stronach hat damit nur mehr elf statt zehn Mandate.
Ulla Weigerstorfer, Ex-Miss-World und Stronach-Vertraute, schaut durch die Finger und kann nicht ins Parlament nachrücken.
Aus Lindners Umfeld heißt es, dass sie in den kommenden Tagen öffentlich bestätigen wird als wilde Abgeordnete in das Parlament einzuziehen. Damit dürfte es auch kein Andocken im ÖVP-Klub geben.