Abrechnung mit dem Ex-Förderer. Pröll brachte sie in den ORF.
Wien. “Irgendwann hat mich der Erwin Pröll zu sich eingeladen und gesagt, Du, es kann sein, dass Dich der Schüssel fragt, ob Du nach Wien gehen willst“, so beschreibt Ex-ORF-Chefin Monika Lindner wie ihr ehemaliger Vertrauter Erwin Pröll sie an die TV-Spitze brachte.
Mitten in der Empörung über ihren Einzug in den Nationalrat als wilde Abgeordnete platzt sie nun mit einem Beitrag in dem demnächst erscheinenden Buch Tirol lebendig erinnert – Zeitzeugen im Gespräch.
Darin spricht sie auch die Machtfülle von Niederösterreichs Landeschef Pröll an – er bestimmte „die Flugrichtung des Heiligen Geistes in Niederösterreich.“ Schließlich war es auch Pröll, der dem damaligen ORF-Generalintendanten Gerhard Zeiler erklärte, dass Lindner 1998 ORF-Chefin von NÖ wurde: „Rufens den Zeiler an und sagen Sie ihm, ich will jetzt die Lindner.“
Schüssel und Molterer
,verbockten‘ Wiederwahl
2001 wurde sie dann ORF-Chefin – und musste feste Kritik wegen zu viel ÖVP-Nähe einstecken. Doch ihre Vertrauten ÖVP-Kanzler Wolfgang Schüssel und Wilhelm Molterer konnten ihre Ablöse nicht verhindern – die beiden hätten Lindners Wiederwahl als ORF-Chefin „verbockt“, wie sie in ihrem Beitrag schreibt.
pli