Mehr als Umschläge mit Reizgaspatronen

Linksextreme schickten Drohbriefe an Seehofer

09.09.2020

Zudem sollen sie auch einen Brandsatz beim Wohnhaus von Fleischfabrikanten Tönnies in Gütersloh deponiert haben.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/AFP/dpa/NICOLAS ARMER
Zur Vollversion des Artikels

 Eine linksextremistischen Gruppe mit dem Namen "Revolutionäre Aktionszellen" (RAZ) hat in Deutschland einem Medienbericht zufolge mit mehr als 30 Briefen versucht, Politiker einzuschüchtern. Wie der "Spiegel" am Mittwoch schrieb, wurden Umschläge mit Reizgaspatronen an Innenminister Horst Seehofer, Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann sowie 14 Landesinnenminister verschickt.

   Dazu kommt laut "Spiegel" noch der Verdacht, dass Mitglieder der Gruppierung Ende August einen Brandsatz an der Zufahrt zum Wohnhaus des Fleischfabrikanten Clemens Tönnies im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh deponiert haben sollen, der aber nicht zündete. Das Magazin hatte bereits darüber berichtet, dass die deutsche Bundesanwaltschaft die Ermittlungen gegen die Gruppierung wegen des Verdachts der Bildung einer Terrorvereinigung aufnahm.

   Eine Gruppierung dieses Namens war bereits vor etwa zehn Jahren in Erscheinung getreten. Sie bekannte sich damals zu mehreren Brand-und Sprengstoffanschlägen auf Behördengebäude in Berlin, bei denen niemand verletzt wurde. Außerdem verschickte sie 2011 einen Drohbrief mit Patronen an den damaligen der deutschen Innenminister Hans-Peter Friedrich. Die Bundesanwaltschaft hatte in dem Fall 2013 unter anderem deutschlandweit Wohnungen durchsuchen lassen.

   Wie der "Spiegel" unter Berufung auf die Ermittler schrieb, ist jedoch noch unklar, ob es die damalige Gruppe inzwischen wieder aktiv wurde und eine sogenannte zweite Generation herausbildete. Alternativ könnte es sich auch um eine neu gegründete militante Gruppierung handeln, die lediglich den Namen verwendet.
 

Zur Vollversion des Artikels