ÖVP enttäuscht
Linz-Wahl: Erleichterung bei der SPÖ
12.01.2025SPÖ-Chef Babler gratulierte Prammer und dessen Team via X (vormals Twitter): "In einer turbulenten Zeit hat Didi Prammer die SPÖ Linz übernommen - und heute ein großartiges Ergebnis geliefert."
Linz. Große Erleichterung herrschte bei der SPÖ, dass die Linzer und Linzerinnen trotz des Rücktritts ihres Bürgermeisters Klaus Luger wegen der Brucknerhausaffäre die Roten nicht abgestraft haben. Die FPÖ freute sich, es erstmals in Linz in die Stichwahl um das Amt des Stadtoberhauptes geschafft zu haben. Enttäuscht zeigte sich dagegen die ÖVP, aus dem Rennen zu sein. Die Grünen sprachen von einem Achtungserfolg.
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Der Stein, der dem SPÖ-Bürgermeisterkandidaten und geschäftsführenden Vizebürgermeister Dietmar Prammer nach dem klaren Wahlsieg mit 40,2 Prozent im ersten Durchgang vom Herzen gefallen ist, sei "groß" gewesen, sagte er am Wahlabend. "Ich bin sehr überrascht und auch demütig, das ist der Ansporn in den kommenden zwei Wochen bis zur Stichwahl noch alles zu geben." Allerdings sei es "illusorisch" in der Stichwahl die Wahlbeteiligung, die mit 42,2 Prozent sehr gering ausgefallen ist, zu erhöhen, weil "jene Wähler, deren Kandidat nicht in die Stichwahl gekommen ist, tendenziell eher zuhause bleiben".
Gratulation von Babler
SPÖ-Bundesparteivorsitzender Andreas Babler gratulierte Prammer und dessen Team via X (vormals Twitter): "In einer turbulenten Zeit hat Didi Prammer die SPÖ Linz übernommen - und heute ein großartiges Ergebnis geliefert." Auch der geschäftsführende SPÖ-Landesparteivorsitzende Alois Stöger sieht "ein großartiges Ergebnis" und "ein starkes Signal für eine gute Zukunft" für Linz.
Ein großes Dankeschön an alle Linzer und Linzerinnen für das "historisch beste Ergebnis der FPÖ bei einer Bürgermeisterwahl" kam von dem blauen Kandidaten, Stadtrat Michael Raml. Auch wenn er mit 20,2 Prozent doch deutlich auf den zweiten Platz verwiesen wurde, sei die "FPÖ zum ersten Mal in die Stichwahl um das Amt des Linzer Bürgermeisters gekommen". Das sporne ihn an, in den kommenden zwei Wochen noch "alles zu geben, möglichst viele Linzer und Linzerinnen zu überzeugen, dass ein Neustart in der Linzer Stadtpolitik möglich ist mit einem freiheitlichen Bürgermeister".
Für Oberösterreichs FPÖ-Landesparteichef Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner zeige das Ergebnis, dass "die Bevölkerung die FPÖ in Verantwortung sehen will".
Enttäuschte ÖVP
Hörbar enttäuscht über den dritten Platz mit 18,3 Prozent war ÖVP-Kandidat Vizebürgermeister Martin Hajart. Die Bevölkerung habe zwei Kandidaten "mehr zugetraut" als ihm, das sei "zu respektieren, der Wähler hat immer recht". Natürlich habe auch die "bundespolitische Situation nicht für einen Rückenwind gesorgt, aber natürlich übernehme ich die Verantwortung". Eine Wahlempfehlung für die Stichwahl zwischen Rot und Blau werde er nicht abgeben.
Die Grüne Kandidatin Stadträtin Eva Schobesberger wertete die 13 Prozent als "Achtungserfolg", sie habe fast ihr Ergebnis von 2021 erreicht. Aufgrund der "Gesamtwetterlage" sprach sie von einem erwartbaren Ergebnis. Ob ihre Partei eine Wahlempfehlung für die Stichwahl abgeben werde, "werden wir uns in den nächsten Tagen überlegen".
Es sei bedauerlich, dass sich die Stichwahl nicht ausgegangen sei, dennoch sei "das heutige Votum und der Zuspruch der vergangenen Wochen in einer politisch so prekären Zeit immens wertvoll", sieht die Grüne Landesgeschäftsführerin Ursula Roschger "Rückenwind für die gesamte Grüne Bewegung in Oberösterreich".