Beim heutigen Gipfel zum Linzer Westring wurde ein Kompromiss erzielt.
Der Linzer Westring wird nun doch gebaut - allerdings in einer "abgespeckten" Form. Darauf haben sich am Montag im Parlament in Wien Verkehrsministerin Doris Bures (S) und der OÖ-Landeshauptmann Josef Pühringer (V) geeinigt. Der Kompromiss besteht darin, die Spange nördlich der Donau nicht zu bauen. Insgesamt will man sich bei der "Light"-Variante 300 Millionen Euro sparen. Baubeginn sei frühestens in der zweiten Hälfte 2014.
"Gute Lösung"
Gut gelaunt traten die beiden "Kontrahenten" nach einer etwa eineinhalbstündigen Verhandlung, der auch Bundeskanzler Werner Faymann (S), Vizekanzler Josef Pröll (V) und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) beiwohnten, den Vertretern der Presse gegenüber. Bures sprach von einer "guten Lösung", die rund ein Drittel weniger kosten werde als das ursprüngliche Projekt. Pühringer zeigte sich ebenfalls zufrieden und meinte, man könne mit dem Kompromiss leben.
Es geht billiger
Der Westring dürfte nun deutlich "billiger" werden, denn jene 300 Millionen Euro, die der Bau der Nordspange gekostet hätte, fallen weg, da dieser Abschnitt der A26 aus dem Bundesstraßengesetz gestrichen wird. Zusätzliche 170 Millionen Euro "Ersparnis" speisen sich aus Sicht des Bundes einerseits aus 80 Millionen Euro, die das Land Oberösterreich aus seinem Straßenbaubudget bezahlt und andererseits aus der Tatsache, dass der Neubau der Westbrücke um 90 Millionen Euro terminlich vorerst nach hinten verschoben wurde. Die Gesamtkosten würden sich dadurch von 527 auf 357 Millionen Euro verringern.
Abwarten müsse man noch die behördlichen Verfahren, die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) sowie die Reaktion der Projektgegner. Einen Zeitpunkt für die Fertigstellung wollte Pühringer noch nicht nennen: "Das trau ich mir im Moment nicht zu sagen." Bures erklärte, man müsse durch den Bau des Westrings das Sparpaket nicht wieder aufschnüren.