NR-Wahl

Ex-Grüne Petrovic plakatiert "Mut statt Angst"

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Die "Liste Petrovic", die Partei der Ex-Grünen-Chefin, will den Grünen und anderen Parteien Dampf machen.

Die Liste der früheren Grünen-Chefin Madeleine Petrovic geht mit der Forderung nach mehr Mut in der Politik in den Wahlkampf für die Nationalratswahl. Das "Zögern und Zaudern" der Regierung hätten die Leute wirklich satt, meinte die Listengründerin am Dienstag bei der Plakatpräsentation in Wien. Gefordert werden auf den Plakaten "Mut zur Ehrlichkeit" - unter anderem in Bezug auf die Corona-Pandemie - und "Mut zum Frieden" bei den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen.

Drei Plakate in schwarz-weiß 

Die wegen des begrenzten Budgets der Kleinpartei von den Kandidatinnen selbst entworfenen drei Plakate sind in schwarz-weiß gehalten und zeigen je eine der Spitzenkandidatinnen:

  • Neben Petrovic sind dies
  • die frühere Grüne und mittlerweile fraktionslose Gemeinderätin Monika Henninger-Erber
  • und die Stuntfrau und Zirkuspädagogin Nora Summer.

Rund 1.000 der Plakate sollen in Österreich aufgehängt werden, daneben setzt man auf andere Strategien, etwa in Form von "Plakatwanderungen" und Werbung in den "unzensurierten sozialen Netzwerken", wie Petrovic erklärte.

"Angst macht krank"

Angst, die es aufgrund von Kriegsgefahr und Teuerung gebe, mache krank, verstärke andere negative Stimmungen und raube die Kräfte, um etwas Positives voranzutreiben, so Petrovic. Sie und ihre Mitstreiterinnen hätten aber den Mut, auch unangenehme Wahrheiten auszusprechen: "Wir haben keine Angst, dass wir 'merkwürdig' genannt werden", so Petrovic, die sich einmal mehr für eine Aufarbeitung der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aussprach.

Summer: "Wir sind nicht extrem"

Die Listenzweite Nora Summer beklagte, dass sich der Debattenraum immer mehr verenge: "Wir schlittern zunehmend in eine illiberale Demokratie". Sie sprach von einer "Meinungsdiktatur" und kritisierte die "Diffamierung" der Kandidatinnen durch Medien: "Wir sind nicht extrem, wir sind nicht Russland-hörig, keine Impfgegnerinnen und schon gar keine Nazis", wehrte sie sich gegen Zuschreibungen.

Auch in Bezug auf die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten fordert die Liste mehr Mut der Politik, und zwar für Frieden. Petrovic sprach von einem "Völkermord" an den Palästinensern im Gaza-Krieg. Das Gebot der Stunde sei es, einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen zu fordern, so Henninger-Erben.

Die im Frühjahr gegründete Liste hofft auf einen Einzug in den Nationalrat und bereitet sich dort auf die Rolle in der Opposition vor. Es sei bezeichnend, dass gleich drei neu antretende Parteien die Hürde der nötigen Unterstützungserklärungen bundesweit geschafft hätten. "Das ist eine schallende demokratiepolitische Ohrfeige für die Regierung", meinte Petrovic.

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