Im ORF erreichte der Wahlkampf durch die Kurzduelle den Höhepunkt: Hier finden Sie Wolfgang Fellners Analyse.
Von den TV-Duellen gestern haben sich viele eine erste Vorentscheidung im Rennen um die Hof burg erwartet -sie wurden wohl enttäuscht. Der 150-Minuten-Marathon hinterlässt eher mehr Unentschlossene als zuvor. Kein Kandidat konnte wirklich punkten - aber auch keiner hat wirklich verloren.
Alexander Van der Bellen hat seine Favoriten-Rolle verteidigt. Er wirkte durchaus angriffig, fast jugendlich "goschert", dennoch durchaus souverän.
Gleichzeitig wurde Van der Bellen kräftig ins linke Eck gedrückt, verteidigte seine "Willkommens-Kultur" viel zu oft. Ob er damit mehrheitsfähig wurde, darf bezweifelt werden.
Auch Norbert Hofer hat seine Chancen für die Stichwahl nicht verschlechtert. Er war in den ersten Auftritten schwach, lief aber im Duell mit Van der Bellen zu Strache-Form auf
Irmgard Griss hat sicher wieder viele Sympathie-Punkte gesammelt -aber den wirklichen "Überzeugungs-Erfolg" hat sie nicht gelandet. Jeder weiß jetzt, dass sie unabhängig ist -aber mehr?
Rudolf Hundstorfer war wieder zu defensiv - lief aber im für ihn entscheidenden Duell mit FPÖ-Hofer zu großer Form auf. Da hat er sicher seine rote Basis gut mobilisiert.
Andreas Khol war schon vor den Duellen chancenlos -er hat seine hoffnungslose Situation nicht verbessert.
Fazit: Jeder hat seine festen Wähler bestärkt, aber kaum neue gewonnen.
In insgesamt zehn Kurzduellen mussten sich die Kandidaten je viermal beweisen. ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner analysierte jedes dieser Duelle.