Das Rennen um die Hofburg geht in die heiße Endphase.
Die beiden Hofburg-Kandidaten hielten am Freitag ihre Wahlkampf-Abschlussveranstaltungen ab. Alexander Van der Bellen lud seine Anhänger dazu in den Wiener Votivpark.
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Ein äußerst siegessicherer FP-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer hat sich am Freitagnachmittag bei seinem Wahlkampfabschluss seinen Fans präsentiert. "Ich werde Bundespräsident", sagte er gleich mehrmals unter dem Jubel des Publikums am Viktor-Adler-Markt.
Strache angirffslustig
Während Hofer einmal mehr seine Rolle als moderater Politiker zelebrierte, lieferte Parteichef Heinz-Christian Strache dann die Angriffe auf Gegenkandidat Alexander van der Bellen und Neo-Kanzler Christian Kern.
Hofer betonte gleich eingangs, dass er Zuwanderer, die in Österreich eine neue Heimat gefunden hätten, "herzlich willkommen" heiße. Wer aber etwa für den IS in den Krieg ziehe oder Frauen vergewaltige, dem müsse man sagen: "Das ist nicht Eure Heimat." Und während die FPÖ den ganzen Tag über scharfe Attacken auf den ORF geritten hatte, betonte Hofer selbst mit Verweis auf das TV-Duell am Vorabend: "Ich halte das aus." Natürlich ärgere er sich, wenn er sich von einer Journalistin nicht fair behandelt fühle, aber er sei trotzdem dankbar, dass Österreich freie Medien habe, wo Journalisten nicht wie in der Türkei eingesperrt würden.
Präsident für Österreich
Hofer werde als Staatsoberhaupt nicht nur Bundespräsident von Österreich sondern auch Bundespräsident für Österreich sein und etwa auch Pflegeheime, Kaffeehäuser und Kleinbetriebe besuchen: "Ihr werdet mich ganz oft treffen, wo man mich nicht erwartet." Gegen das Freihandelsabkommen TTIP werde er ein "Schutzherr für Österreich" sein und sich insgesamt für mehr direkte Demokratie einsetzen: "Wenn Ihr mir Eure Stimme gebt, dann gebe ich Euch Eure Stimme zurück."
Parteichef Heinz-Christian Strache übernahm dann im Anschluss den angriffigen Part. In seiner knapp einstündigen Rede attackierte er zuerst Neo-Kanzler Christian Kern, der nur als "staatlicher Manager" und nie in der Privatwirtschaft gearbeitet habe und von den "Links-Linken" und "Willkommensklatschern" in der SPÖ als Parteichef eingesetzt worden sei. Im Falle eines Wahlsieges von Hofers Gegenkandidat Van der Bellen würde diese "Willkommenspolitik" ihre Fortsetzung finden, warnte Strache. Überhaupt wäre der grüne Ex-Parteichef nur ein Lebensverlängerer für das rot-schwarze System, kritisierte Strache: "Dieses System will weitermachen wie bisher."
Israel-Reise
Wortreich verteidigt wurde vom Parteichef auch Hofers Darstellung seiner Israel-Reise vor zwei Jahren. Der ORF habe hier "Manipulationsauftragsarbeiten" geliefert. Buh-Rufe gab es für ORF-Moderatorin Ingrid Thurnher. Außerdem behauptete Strache, dass selbst der Präsident der Likud-Partei Hofers Darstellung in einem Brief bestätigt hätte.
Strache redete gut doppelt so lange wie Hofer, wobei sich im Verlauf der Ansprache die Reihen am Viktor-Adler-Markt merklich lichteten. Zum Abschluss gab es noch rot-weiß-roten Konfettiregen, die Bundeshymne sowie die blaue Wahlkampfhymne ("Immer wieder Österreich"), mit denen die John-Otti-Band die Auftritte Hofers und Strache eingeleitet hatte.
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