Neo-Staatssekretär im Interview

Lopatka: "Faymann muss sich entscheiden"

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Neuer ÖVP-Staatssekretär fordert Richtungsentscheid vom Kanzler.

Wien. Er ist noch nicht einmal angelobt, aber in ÖSTERREICH fordert der neue Staatssekretär Reinhold Lopatka (ÖVP) Kanzler Faymann (SPÖ) heraus: Der müsse sich für den Sparkurs von Angela Merkel und gegen den „Retro“-Kurs des französischen Präsidenten François Hollande entscheiden.

ÖSTERREICH: Sind Sie ein Brutalo? Sie waren immerhin Wolfgang Schüssels Wahlkampfleiter.
Reinhold Lopatka: Man hat mir damals eher vorgeworfen, einen zu zurückhaltenden Wahlkampf zu machen. Nein, ich bin sicher kein Brutalo.

ÖSTERREICH: Die Schilling-Forderung von Frank Stronach haben Sie aber schon gleich als „retro“ bezeichnet. Sind sie die „Waffe“ gegen Stronach?
Lopatka: Ein Mensch kann nie eine Waffe sein. Richtig ist: Ich halte den Euro eindeutig für die erfolgversprechendste Perspektive. Würden wir tatsächlich zum Schilling zurückkehren, wäre das ein schwerer Schlag für unsere Exportwirtschaft.

ÖSTERREICH: Würden wir dann verarmen?
Lopatka: Zehntausende Arbeitsplätze gingen verloren. Wäre Frank Stronach noch Chef des Autoerzeugers Magna, hätte er niemals so eine Forderung aufgestellt, weil diese den Unternehmen und den Arbeitsplätzen schwer schadet.

ÖSTERREICH: Wie sehen Sie die Linie der Regierung bei der Bekämpfung der Krise?
Lopatka: Ich halte den Kurs der deutschen Kanzlerin Angela Merkel für richtig: Die Länder müssen Schulden abbauen. Den Medien entnehme ich aber, dass Kanzler Faymann dem Kurs des französischen Präsidenten Hollande folgen will.

ÖSTERREICH: Und der ist auch retro?
Lopatka: Wenn Frankreich jetzt das Pensionsalter herabsetzt: absolut.

ÖSTERREICH: Also droht ein Retro-Kurs auch in der Regierung?
Lopatka: Der Kanzler wird sich entscheiden müssen: Folgt er Merkel oder Hollande. Und ich sage gleich dazu: Ich werde alles tun, damit diese Regierung dem richtigen Kurs von Angela Merkel folgt.

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