Lopatka setzt auf Hofer-Sieg

Im heißen TV-Duell unter Leitung von ÖSTERREICH-Chef Wolfgang Fellner flogen die Fetzen.

oe24.TV: Herr Lopatka, Sie haben wegen Ihrer Wahlempfehlung für Norbert Hofer eine Kopfwäsche kassiert …

Reinhold Lopatka: Ich halte beide geeignet für das höchste Amt im Staat. Ich habe keine Empfehlung abgegeben, sondern gesagt, wen ich für den Favoriten halte. Das ist Hofer, er hat auch meine persönliche Präferenz.

Peter Pilz: In dieser schwierigen und heiklen Phase des Wahlkampfs sind wir auf ­Geheimwaffen wie Reinhold Lopatka angewiesen. Die ÖVP hat bisher ein Versteckspiel getrieben und so getan, als würde Hofer alleine kandidieren. Aber jetzt kommen die Architekten des schwarz-blauen Gebildes endlich zum Vorschein. Hier geht es nämlich überhaupt nicht um Hofer, hier geht es bereits um die Kanzlerschaft Strache und Vizekanzlerschaft Kurz.

oe24.TV: Herr Pilz, Sie waren im Wahlkampf auffallend still. Mussten Sie das sein und stört es Sie, dass sich VdB so an die ÖVP anbiedert?

Pilz: Erstens gibt es bei uns in der Partei keine Kopfwäschen. Zweitens – man muss sich ja nicht anbiedern, wenn Unterstützung kommt. Das ist doch gut, und das ist ein Zeichen von Hochachtung.

oe24.TV: Aber, dass er jetzt in Lederhosen auftritt und mit Heimat wirbt …

Pilz: Ich habe selbst eine wunderschöne Lederhose, nur trage ich die nicht im Parlament. Heimat ist ein wichtiger Begriff, mit dem wir früher viel zu nachlässig umgegangen sind. Ich bin froh, dass das jetzt von VdB klargestellt wird. Es geht ­darum, etwas zu schützen, was einem nahe liegt.

oe24.TV: Was sagen Sie zu der Anti-Öxit-Kampagne von Hans Peter Haselsteiner …

Lopatka: Ich vertraue hier Hofer. Ich hatte viele persönliche Gespräche mit ihm, in denen er mir gesagt hat, dass er gar nicht daran denkt, aus der EU auszutreten. Auch bei Schwarz-Blau war es gar kein Problem, da eine pro-europäische Präambel dem Programm voranzusetzen. Mit Öxit vor Hofer zu warnen, das ist nur ein Gespenst.

oe24.TV: Trotzdem arbeiten die Grünen im Wahlkampf mit der Angst vor Hofer …

Pilz: Wenn Hofer gewählt wird, kommen seine Ankündigungen. Er wird alle Macht seines Amtes ausreizen, um Strache schnell zum Kanzler zu machen. Wenn er wirklich mit dem Parlament Schluss machen will, kann er das auch. Wir haben die Ankündigung alle gehört. Ich will mich aber nicht wundern.

Lopatka: Wenn die Regierung ihren Job gut macht, hat Hofer dahingehend gar keine Chance. Wenn sie abgewählt wird, dann nur, weil wir versagt haben.