Finanzstaatssekretär Lopatka fordert in ÖSTERREICH als erstes ÖVP-Regierungsmitglied ein Gehaltslimit für Manager in staatsnahen Betrieben.
Neuen Schwung in die Debatte um Managergehälter bringt Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka. Er fordert in der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntagsausgabe) als erstes ÖVP-Regierungsmitglied ein Gehaltslimit für Manager in staatsnahen Betrieben.
Bundespräsidenten-Gehalt als Limit
Das Limit soll bei
jährlich 319.872 Euro liegen " dem aktuellen Jahresbezug des
Bundespräsidenten. "Ich habe kein Verständnis, wenn Manager in steuerlich
stark subventionierten verstaatlichen Betrieben ein höheres Gehalt haben,
als der Bundespräsident. Erst recht, wenn sie ihrer Verantwortung nicht
gerecht werden " wie etwa bei den ÖBB " fehlt mir jedes Verständnis für die
bisherigen Gagen", so Lopatka.
Zudem will er in Zukunft Sonder-Ausschüttungen bei staatsnahen Betrieben an erbrachte Leistungen knüpfen. "Ich wehre mich dagegen, dass Manager automatisch Erfolgsprämien bekommen, ohne sie verdient zu haben."
ÖBB-Hausaufgaben nicht gemacht
Der ÖVP-Politiker schießt
sich bei den Gagen vor allem auf die ÖBB ein und rechnet vor: Der
Staatszuschuss für die ÖBB betrug 2008 rund 1,75 Milliarden Euro und soll
laut Berechnungen des Finanzministeriums bis zum Jahr 2013 auf 2,306
Milliarden anwachsen. Die Schulden der ÖBB würden gleichzeitig von 11,38
Milliarden bis Ende 2013 auf 21,4 Milliarden anwachsen.
Und: Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter bei den ÖBB liegt laut Rechnungshof noch immer bei 52,45 Jahren. Lopatka: "Hier wurden Hausaufgaben vom Management nicht gemacht, und das geänderte Pensionsrecht nicht umgesetzt. Die Mega-Gagen mit Erfolgsprämien für solche Manager sind nicht einzusehen."
Derzeit casht der ÖBB-Chef rund 450.000 Euro, das sind 14 Mal monatlich mehr als je 32.000 Euro. Bundespräsident Heinz Fischers Monatsgage liegt hingegen bei im Vergleich mageren 22.848 Euro. Lopatka: "Es geht um angemessene Zahlung bei Managern. Das ist in diesem Fall sicherlich nicht gegeben."