Präsidenten-Wahl
Lugner mischt die Hofburg auf
13.02.2016Society-Löwe Richard Lugner könnte indirekt die Bundespräsidentenwahl entscheiden.
Markige Sprüche und eine blonde Frau mit zwei – für viele Männer – gewichtigen Argumenten. Shopping-Center-Chef Richard Lugner verkündete seine Präsidentschaftskandidatur – doch was bedeutet das für die Wahl? Gallup fragte für Österreich alle Kandidaten detailliert ab (übrigens unmittelbar vor Lugners Antreten: 400 Befragte vom 2. bis 4. Februar).
VOTING: Wer ist Ihr Favorit für die Hofburg?
Welche Konkurrenten trifft der Lugner-Faktor?
Das Ergebnis: Der Baumeister käme derzeit zwar nur auf 7 % und wäre chancenlos. Einigen Kandidaten nimmt er aber Stimmen weg und könnte den einen oder der anderen den Sprung in die Stichwahl kosten. Polit-Experte Thomas Hofer: „Lugner könnte das Zünglein an der Waage sein.“ Betroffen: Die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss und FP-Mann Norbert Hofer.
■ Van der Bellen: Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen führt derzeit mit 28 % – ohne Lugner wäre er bei 29 %. Sein „Lugner-Faktor“ ist mit –1 nicht allzu groß. Van der Bellen punktet vor allem bei Frauen (31 %) und bei Jungen.
■ Irmgard Griss: Höchster Lugner-Faktor: Ohne Baumeister wäre sie bei 22 %, mit bei 19 %. Griss’ Stärken: Ältere über 50, FPÖ- und Neos-Wähler.
■ Norbert Hofer: Ohne Lugner bei 19 %, mit bei 18 %. Trotzdem sieht Experte Thomas Hofer gerade den FPÖ-Kandidaten gefährdet: So habe die FPÖ bei Präsidentenwahlen ein Mobilisierungsproblem. Und: Lugner sahnt schon jetzt 15 % der FPÖ-Stimmen ab.
■ Hundstorfer und Khol haben praktisch keinen negativen Lugner-Faktor. Im Gegenteil, vor allem Hundstorfer könnte profitieren: Und zwar dann, wenn der Baumeister Griss und Hofer so drückt, dass der SPÖ-Kandidat in der Stichwahl landet.
■ Lugner: Doch wo punktet Lugner? Er matcht sich mit Van der Bellen um die Jungen und liegt auch in Tirol gut im Rennen.