ORF-PRESSESTUNDE

Lugner will Rot-Schwarz verhindern

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Präsidentschaftskandidat: "Soziale Hängematte" beschränken.

Baumeister Richard Lugner würde als Bundespräsident versuchen, eine weitere rot-schwarze Regierung zu verhindern. Das bekräftigte Lugner in der zweiten ORF-"Pressestunde" mit den Präsidentschaftskandidaten am Sonntag. "Beschränkt" gehört aus seiner Sicht die "soziale Hängematte", zu der er auch die Männerkarenz zählt.

Mörtel gegen Türkei Deal
Für kleinere Betriebe ist die Männerkarenz aus Lugners Sicht problematisch. Würde ein Mitarbeiter länger ausfallen, "dann müsste ich mir einen anderen suchen und dann wäre sein Job weg", so der unabhängige Präsidentschaftskandidat. Als staatliche Bevormundung wertet Lugner das Verbot der Sonntagsöffnung. Den EU-Flüchtlingsdeal mit der Türkei lehnt er ab und würde das Geld lieber in den syrischen Wiederaufbau stecken.

Lugner will Rot-Schwarz verhindern
Eine weitere rot-schwarze Regierung "würde ich zu verhindern versuchen", betonte Lugner. Die Große Koalition habe "tolle Leistungen in der Vergangenheit" gebracht, etwa den Staatsvertrag, beschäftige sich mittlerweile aber nur noch mit dem Erfinden von Wahlgeschenken. Dass SPÖ, Grüne und NEOS nicht mit der FPÖ koalieren wollen, ficht Lugner nicht an: "Dann sind sie einfach weg vom Fenster und weg von der Macht. Dann werden sie butterweich werden und sagen, wenn's unbedingt sein muss, werden wir es mit den Blauen machen."

"Rot-Schwarz bringen nichts mehr weiter"

Mit dem amtierenden Staatsoberhaupt Heinz Fischer ist Lugner wegen dessen Präferenz für die Große Koalition unzufrieden. Kritik übte er wegen dessen Ablehnung einer FP-Regierung auch am Grünen Alexander Van der Bellen: "Für den Bundespräsidenten zählt nur die Verfassung und da zählt nicht die Meinung vom Herrn Van der Bellen, dass er die Blauen nicht mag." Seine Ablehnung von rot-schwarz sei da anders gelagert, findet Lugner: "Rot-Schwarz bringen nichts mehr weiter."

Seine Pension als ehemaliger Unternehmer und Angestellter bezifferte Lugner mit 3.200 Euro - wobei der 83-jährige Unternehmer betonte, nicht genau zu wissen, welche Pensionsversicherung das Geld eigentlich auszahle: "Das brauch' ich nicht zu wissen. Der Herr Van der Bellen weiß nicht einmal, ob er Parteimitglied ist."

Einmal mehr schilderte Lugner, dass er erst durch einen Anruf der Tageszeitung "Österreich" auf die Idee zur Kandidatur gebracht wurde. Im "profil" definierte Lugner indessen, was er als Wahlerfolg definieren würde: "Wenn ich nicht letzter wäre."
 

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