Bei den Recherchen rund um die „Operation Java“ wurde jetzt ein Umstand bekannt, der sicher noch für Diskussionen sorgen wird.
Auch am Donnerstag war die Polizei an der Arbeit, die Anfragen Hunderter Österreicher zu bearbeiten, die ihre Wertgegenstände zurückwollen, die ihnen von der Georgier-Mafia bei Einbrüchen gestohlen worden waren.
Gleichzeitig bestätigte die Staatsanwaltschaft, dass über 19 Mafiamitglieder die U-Haft verhängt wurde. Dabei wurde ÖSTERREICH eine Info zugespielt, die zeigt, wie wenig die Georgier das Gefängnis fürchten bzw. sich davon abschrecken lassen.
Scheinehe
Denn einer der beiden Paten in Österreich, Zaal M.
alias Glekhovic (42), der als Asylwerber ins Land gekommen war, saß bis
Herbst vergangenen Jahres wegen einschlägiger Mafiadelikte bei uns eine
Haftstrafe ab – vor der er sich (vergeblich) drücken wollte, indem er 2007
eine Israelin mit georgischen Wurzeln heiratete, um nach Israel auszuwandern.
„Kopfschmerzen“
Die israelischen Behörden
durchschauten die Scheinehe – nicht zuletzt, weil sie herausfanden, dass
Glekhovic einer der größten „Diebe im Gesetz“ in Europa war. In diesem
Zusammenhang wird auch eine Aussage von der damaligen Spitze des
Innenministeriums zitiert, wonach Zaal M. „der österreichischen Polizei
Kopfschmerzen bereite“. Selbst hinter Gittern habe er noch enormen Einfluss
auf die organisierte Kriminalität.
Schubhaft
Umso mehr wundert es, wie der mutmaßliche Pate im
Vorjahr in Österreich zum freien Mann wurde. Wohl kam er nach der
Gefängnisstrafe in Schubhaft (um nach Georgien ausgewiesen zu werden), doch
dort trat der Mafioso in Hungerstreik. Weil man ihn nicht zwangsernähren
wollte, wurde Gle—khovic – so ein Polizei-Insider – einfach entlassen.
Fortan thronte er in einer Wohnung in Döbling und kommandierte von dort die Einbrecherbanden, die wie Heuschrecken Wohnungen und Geschäfte plünderten. Bis jetzt wieder die Handschellen klicken. Fragt sich nur, für wie lange …