Nach Stichwahl: Klagenfurt bekommt seine erste Bürgermeisterin.
Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) wird neue Klagenfurter Bürgermeisterin. Sie gewann die Stichwahl am Sonntag gegen den Amtsinhaber Christian Scheider (FPÖ) mit 53,3 Prozent. Vor sechs Jahren hatte die 58-jährige Umweltmedizinerin noch deutlich gegen Scheider verloren, der diesmal mit 46,7 Prozent den Kürzeren zog.
Klagenfurt seit 42 Jahren wieder rot
Die SPÖ stellt damit das erste Mal seit 42 Jahren in der Landeshauptstadt wieder den Bürgermeister, zum ersten Mal überhaupt ist in Klagenfurt eine Frau an der Spitze. Mathiaschitz hatte vor der Wahl angekündigt, nach dem Vorbild der Landesebene eine Koalition mit ÖVP und Grünen eingehen zu wollen, um eine stabile Mehrheit zu sichern. Eine Zweier-Koalition hätte - außer mit der FPÖ - keine Mehrheit, eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen schloss die künftige Bürgermeisterin im Vorfeld allerdings kategorisch aus.
Start als Quereinsteigerin
2003 als Quereinsteigerin vom damaligen SPÖ-Stadtchef Ewald Wiedenbauer in die Stadtregierung geholt, stieg sie nach Wahlbetrugsvorwürfen bei einem Bezirksparteitag gegen Wiedenbauer selbst zur Parteichefin auf. 2009 kandidierte sie bereits für das Bürgermeisteramt, holte sich aber eine deutliche Abfuhr: Sie kam nur auf rund ein Drittel der Stimmen, Scheider gewann, damals noch als BZÖler, die Wahl.
Mathiaschitz trat nach der Niederlage nicht zurück, sondern ging eine Koalition mit den Freiheitlichen ein und wurde Vizebürgermeisterin. Nach zweieinhalb Jahren ließ sie die Koalition platzen und wurde zur schärfsten Kritikerin Scheiders. Parteiintern gelang ihr die Stabilisierung, unterstützt auch durch den Wahlerfolg der SPÖ bei der Landtagswahl 2013.