ÖSTERREICH-Umfrage:

"MaHü": Mehrheit gegen Fußgängerzone

12.01.2014

Aktuelle Umfrage im 6. und 7. Bezirk: 54 % der Bewohner gegen Fußgängerzone.

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© TZ ÖSTERREICH/Kernmayer
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Ab 17. Februar entscheiden 49.000 Bewohner von Mariahilf und Neubau dar­über, ob die Mariahilfer Straße verkehrsberuhigt bleibt, ob neue Querungen für Autos geöffnet werden und ob Radler in der Fußgängerzone fahren dürfen. Viele haben schon jetzt ihre Meinung gefasst.
In einer brandaktuellen Gallup-Umfrage im Auftrag von ÖSTERREICH unter den Bewohnern des 6. und 7. Bezirks zeichnet sich mit 54 Prozent eine Mehrheit gegen die Verkehrsberuhigung ab.

 

Querungen: Angenommen die Fuzo bleibt -
sollen für den Autoverkehr Querungen
geöffnet werden?
 

Zwei Drittel der Jungen wollen Fußgängerzone
Dabei fällt das Nein mit 57 Prozent in Neubau deutlicher aus als in Mariahilf (51 Prozent). Die Mariahilfer Straße spaltet auch Jung und Alt: 63 Prozent, also gut zwei Drittel, der unter 30-Jährigen befürworten die Fußgängerzone. Aber fast drei Viertel – exakt sind es 72 Prozent – der über 50-Jährigen wollen, dass die Straße so wird wie zuvor.

 

Eindeutig fällt der Wunsch nach mehr Querungen aus: 78 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus.

Mehrheit will Radfahren weiterhin erlauben
Während Verkehrsstadträtin Vassilakou (Grüne) gegen Radeln in der Fußgängerzone ist (siehe Interview unten), überwiegen bei der Umfrage mit 49 Prozent die Befürworter. Auch diese Frage spaltet die Generationen: 65 Prozent der Jungen sind für, 58 Prozent der Alten gegen das Radfahren.
 

"Radfahren in dieser Fuzo klappt nicht"

ÖSTERREICH: Viele werfen Ihnen vor, eine gut funktionierende Einkaufsstraße zu zerstören.
Maria Vassilakou: Die Mariahilfer Straße ist prädestiniert für die Umwandlung in eine Fußgängerzone. Einkaufsstraßen, die gut funktionieren, die eine sehr hohe Passantenfrequenz haben und wo der Kfz-Verkehr eine untergeordnete Rolle spielt, eignen sich gut als Fußgängerzone. Es ist ein Irrtum, zu glauben, man hätte besser eine ums Überleben kämpfende Einkaufsstraße mit einer Fuzo wiederbeleben können.

ÖSTERREICH: Soll man dort auch radeln dürfen?
Vassilakou: In der Fuzo sollen Kinder frei herumtollen können. Das funktioniert aber nur, wenn die Radler strikt Schrittgeschwindigkeit fahren. Leider stelle ich fest, dass immer wieder Radler in der Probe-Fußgängerzone respektlos und viel zu schnell fahren.

ÖSTERREICH: Was passiert, wenn sich eine Mehrheit gegen die Verkehrsberuhigung ausspricht?
Vassilakou: Dann wird gleich danach wieder alles so hergerichtet, wie es vorher war.

ÖSTERREICH: Welche politische Auswirkung könnte das haben?
Vassilakou: Dann wird sich wohl kaum noch ein Bezirkspolitiker finden, der Verkehrsberuhigungsprojekte in seinem Bezirk umsetzt.

 

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