Protest-Camp geht weiter
Ehrenhauser musste vor Kälte flüchten
15.04.2014
"Europa anders" will Volksabstimmung über Banken-Haftungsboykott.
Es war eine kalte Nacht am Ballhausplatz für Protest-Camper Martin Ehrenhauser. Der EU-Wahl-Spitzenkandidat von "Europa anders" harrt seit seinem spontanen Abgang aus einer ORF-Diskussionssendung dort aus. "Es war sehr kalt", sagt Ehrenhauser im Gespräch mit oe24. "Ich musste einige Zeit in ein Auto ausweichen. Insgesamt habe ich aber sehr gut geschlafen. Es haben sich auch weitere Unterstützer zu mir gesellt, die ebenfalls die Nacht am Ballhausplatz verbracht haben."
Besuch bekam Martin Ehrenhauser nicht nur von Unterstützern, sondern auch von den Ordnungshütern vor dem Bundeskanzleramt. "Mit der Polizei haben wir ein sehr gutes Verhältnis", so der EU-Abgeordnete. "Einige Polizisten haben sich schon Kugelschreiber und Aufkleber von uns geholt. Vielleicht unterstützt von denen auch der ein oder andere unsere Sache."
Obwohl eine am Dienstag einberufene Pressekonferenz kurzzeitig von der Polizei unterbrochen wurde, sind es eher Wind und Wetter, die Ehrenhauser jetzt zu schaffen machen. "Ich hoffe, dass das Wetter am Wochenende besser wird und noch mehr Leute auf den Ballhausplatz kommen."
Volksbegehren für Banken-Haftungsboykott
8.401 Unterschriften sind es, die Ehrenhauser mit "Europa anders" jetzt sammeln will. "Sobald wir die zusammen haben, werden wir ein Haftungsboykott-Volksbegehren einreichen." Bei einer Volksabstimmung solle darüber abgestimmt werden, ob die Menschen Gewinne der Banken systemrelevant empfinden oder das Sozialsystem, erklärte KPÖ-Bundessprecher Mirko Messner.
Da die Haftungen "in unserem Namen eingegangen" wurden, fordere Europa anders, dass die gesamte Bevölkerung entscheiden kann, ob die Haftungen übernommen werden, sagte Christopher Clay von der Piratenpartei. Die Formulare zu den Unterstützungserklärungen können auf der Website www.haftungsboykott.at heruntergeladen oder am Ballhausplatz abgeholt werden, wo Ehrenhauser weiterhin die Stellung halten wird, wie lange noch, wollte er auch am Dienstag nicht sagen.