In Kärnten

Martin Graf will Koalition mit Team Stronach

03.02.2013

Dritter Nationalratspräsident will wieder kandidieren.

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Der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (F) wünscht sich in Kärnten eine freiheitliche Regierung mit dem Team Stronach. "Dann, würde ich einmal meinen, haben wir eine Alleinregierung dort“, sagte er im Interview mit der APA. Er selbst will im Herbst wieder für den Nationalrat kandidieren, ob er sein derzeitiges Amt noch einmal machen würde, will er sich "gut überlegen". Als Bedingung für eine FPÖ-Regierungsbeteiligung auf Bundesebene nannte Graf die Südtirolfrage.

Graf geht davon aus, dass seine Partei bei allen kommenden Wahlen in diesem Jahr zulegen wird - "und man wird halt überall sehen, wie weit auch Frankie (Stronach, Anm.) am Ende reüssiert". Dieser wäre zumindest in Kärnten, wo Graf regen Kontakt zur dortigen Schwesterpartei FPK pflegt, ein realistischer Koalitionspartner. Im Bund bezweifelt er eine derartige Mehrheit, aber: "Wenn Stronach mit seiner Mannschaft ins Parlament einzieht, dann freue ich mich, dass wir einen zusätzlichen Partner haben, der Ähnliches in manchen Belangen verwirklichen will wie wir."

Eine Kandidatur bei der kommenden Nationalratswahl ist für Graf so gut wie fix, auch wenn die Partei entscheidet, auf welchen Listenplatz er kommt. „Ich wünsche mir, dass (Bundesparteiobmann Heinz-Christian, Anm.) Strache an erster Stelle kandidiert und wie gewohnt zu Erfolgen führt“, meint er, "ich werde mich bemühen, in meinem Wahlkreis wiederum als Spitzenkandidat anzutreten“. Auch den Rückhalt in der Partei gebe es dafür: "Ich glaube, dass ich beliebt bin in der Partei.“

Ob Graf noch einmal ins Präsidium des Nationalrats einziehen würde, macht er erstens vom Willen seiner Partei abhängig, zweitens hadert er selbst noch mit dieser Entscheidung. "Ob ich persönlich zur Verfügung stehen werde, das werde ich mir noch gut überlegen“, kämpft er etwa mit der "Usance", dass "ein Präsident relativ wenig redet, relativ wenig materielle Agenden macht“. Klar sei aber: "Ich werde sicher nicht in der letzten Bank tätig sein, wenn ich gewählt werde.“

Als Koalitionsbedingung nennt Graf die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler in Österreich. "Eines kann ich schon sagen, das könnte eine Fahnenfrage für eine Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen Partei sein. Das werde ich in meiner Partei vorschlagen." So habe die 650-Jahr-Feier "Tirol bei Österreich" einen "ganz schalen Beigeschmack, weil das ja eine Feier eines Rumpf-Tirols ist“. Graf ortet in Südtirol eine "sehr starke Strömung" für die Inanspruchnahme des Selbstbestimmungsrechts.

Den Wirbel um die Meschar-Stiftung, bei der Graf betrügerische Absichten vorgeworfen wurden, sieht der Dritte Nationalratspräsident abflauen. Das Handelsgericht habe eine "sorgsame" Entscheidung zu seinen Gunsten getroffen, diverse Ermittlungen aufgrund anonymer Strafanzeigen würden wohl auch bald eingestellt - "spätestens nach der nächsten Wahl". Und obwohl Graf kein großes Bedürfnis hat, Gertrud Meschar wiederzusehen, hätte er nichts dagegen, sich mit der Dame auszusprechen.

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