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Martin ist strahlender Sieger

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Dem Vorarlberger gelang zum zweiten Mal eine Überraschung bei der EU-Wahl.

Die Österreicher wollen Hans-Peter Martin zwar nicht im Nationalrat sitzen haben, dafür aber als drittstärkste heimische Fraktion im EU-Parlament. Heute, Sonntag, gelang ihm zum zweiten Mal eine Überraschung bei der EU-Wahl: Er schaffte es locker, seinen 2004 errungenen dritten Rang auch gegen die wiedererstarkte FPÖ zu verteidigen - und sein Ergebnis sogar noch um ein gutes Stück zu verbessern. Bei der Nationalratswahl 2006 scheiterte er hingegen mit 2,80 Prozent, 2008 trat er erst gar nicht an.

"Krone" unterstützte ihn
Auf mehr als 18 Prozent kam Martin, auch diesmal von der "Kronen Zeitung" kräftig unterstützt, laut den Hochrechnungen - das ist um über vier Prozentpunkte mehr als 2004. Offensichtlich ist es ihm gelungen, sich als Alternative für jene EU-Skeptiker zu etablieren, die nicht rechts - also FPÖ oder BZÖ - wählen wollen.

Martin profitierte Meinungsforschern Peter Hajek und Wolfgang Bachmayer (OGM) zufolge neben der Unterstützung durch die "Kronen Zeitung" auch von seiner Bekanntheit als Kritiker der EU.

Erfolg auch 2004
Martins Erfolg war schon bei der EU-Wahl 2004 beispiellos: Nie zuvor in der Zweiten Republik hat eine Partei bei ihrem ersten Antreten auf Bundesebene einen höheren Stimmenanteil erreicht. Der FPÖ-Vorgänger "Wahlpartei der Unabhängigen" schaffte bei der NR-Wahl 1949 11,7 Prozent und den dritten Platz. Die Grünen - seit 1986 Parlamentspartei - haben die 13-Prozent-Marke bei Bundeswahlen noch nie überschritten. Und für das LIF (von 1994 bis 1999 NR-Partei und von 1995 bis 1999 im EU-Parlament) waren sechs Prozent das beste Bundesergebnis der Parteigeschichte.

Dinkhauser schlug Martin 2008
Nur auf Landesebene gab es einmal ein Ergebnis einer neuen Liste, das besser war als Martins 13,98 Prozent des Jahres 2004 - nämlich das des ÖVP-Dissidenten Fritz Dinkhauser bei der Tiroler Landtagswahl vor fast genau einem Jahr, wo dieser auf Anhieb 18,35 Prozent schaffte. Auch er scheiterte allerdings bei der darauffolgenden Nationalratswahl im Herbst 2008 mit nur 1,76 Prozent.

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