Es war das zweite Mal, dass die Polizei eine politische Schlägerei auflösen musste.
Der Wahlkampf zwischen Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen und FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer ging in der Stadt Salzburg handfest in die Verlängerung: Am frühen Freitagmorgen gerieten gegen 4.20 Uhr auf der Lokalmeile Rudolfskai zwei Gruppen aneinander. An sich nichts Ungewöhnliches für den Ort und die Uhrzeit – nicht zufällig gilt dort auf der Straße Alkoholverbot.
Die Beteiligten waren zwischen 17 bis 50 Jahre alt
Nur, dieses Mal waren politische Hintergründe im Spiel: „Es sind zwei Gruppen von Wählen von Van der Bellen und Hofer aneinandergeraten“, sagt Polizeisprecherin Valerie Hillebrand zu ÖSTERREICH. Die Beteiligten waren zwischen 17 und 50 Jahre alt und stammten aus Stadt und Land Salzburg.
Zuerst ging es in alkoholgeschwängerter Luft noch verbal zur Sache, dann flogen die Fäuste. Wer zuerst zugeschlagen hat, ließ sich vorerst noch nicht eruieren – selbstverständlich war es jeweils die andere Gruppe.
Am Ende fehlte einem Beteiligten ein Zahn, ein weiterer hatte gröbere Prellungen abbekommen, drei weitere kleinere Blessuren. Hillebrand: „Uns sind vier Personen der einen und fünf Personen der anderen Gruppe namentlich bekannt. Es gab aber noch weitere Beteiligte, die flüchten konnten.“
Den Schlägern droht nun bis zu einem Jahr Haft
Die Schläger werden allesamt wegen Raufhandels (Paragraf 91 Strafgesetzbuch) angezeigt. Damit droht ihnen bis zu einem Jahr Haft oder zumindest eine saftige Geldstrafe. „Die Einvernahmen finden noch statt, wir werden versuchen, auch die flüchtigen Teilnehmer auszuforschen“, stellt Hillebrand klar, dass die Polizei die Schlägerei nicht auf die leichte Schulter nimmt.
In Salzburg gab es bereits zuvor eine Politik-Keilerei
Nach der Bundespräsidentenwahl sind Stadt und Land Salzburg offenbar gespalten wie kein anderes Bundesland. Denn der aktuelle Vorfall war bereits der zweite zwischen Van-der-Bellen- und Hofer-Wählern, bei dem die Polizei einschreiten musste. Am 7. Mai würgten einander in einem Lokal im Stadtteil Mülln zwei Männer wegen ihrer politischen Einstellung. Bei der Festnahme wurde ein Polizist verletzt.
Wolfgang Fürweger