Gegen Schummelei

Matura startet 
2016 überall gleich

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Was die Ministerin nach der Matura-Premiere jetzt plant.

Von der gefürchteten Zitterpartie zum Siegeszug. Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) kann aufatmen, die Premiere der Zentralmatura in den Gymnasien ist praktisch ohne Pannen abgelaufen.

Im Interview mit ÖSTERREICH zieht Heinisch die erste Bilanz über die Klausuren und kündigt auch schon Reformideen an. Der große Kritikpunkt der unterschiedlichen Beginnzeiten soll ausgebessert werden. Heinisch-Hosek will gleiche Beginnzeiten an allen Schulen. Kritiker hatten ja gewarnt, dass durch die unterschiedlichen Beginnzeiten die Schüler Angaben mit dem Handy fotografieren und weiterschicken könnten, Anzeichen von Schummeleien gab es allerdings keine.

Gute Matura-Premiere stärkt die Ministerin

Die Ministerin kann auch persönlich aufatmen. War sie wegen der Pannen im Vorhinein unter Druck und mögliche Ablösekandidatin, so sitzt sie jetzt nach der glatten Premiere wieder fest im Sattel. Trotz aller Unkenrufe konnte sie ihr Prestigeprojekt Neue Reifeprüfung durchziehen.

Das wiedergewonnene Selbstbewusstsein wird sie brauchen können. Die nächste Aufgabe ist die Bildungsreform, die bis November paktiert sein soll.

"Schüler sollen nicht nervös sein"

ÖSTERREICH: Die erste reguläre Zentralmatura ist geschlagen, es gab keine Pannen. Erleichtert?
Gabriele Heinisch-Hosek: Ich bin erleichtert. Es ist ein großes Projekt, aber es ist geschafft. Alle Angabenhefte sind angekommen, waren richtig sortiert und vollständig. Ich möchte auch dem Bifie danken, das da ausgezeichnete Arbeit geleistet hat.

ÖSTERREICH: Ein Schreck­moment waren die
 geöffneten Latein-Angaben …
Heinisch-Hosek: Ja, wir hatten einen Plan B für solche Fälle, und es ist gut gegangen.

ÖSTERREICH: Gibt es Sachen, die Sie ändern wollen?
Heinisch-Hosek: Ich bin sehr zufrieden, aber natürlich gibt es immer Dinge, die man noch verbessern kann. Wir werden bis Ende des Jahres die Matura evaluieren, da werden wir auch schauen, ob die Vorbereitungsstunden reichen. Grundsätzlich ist es aber ein bisschen früh, die einzelnen Erbsen herauszu­suchen.

ÖSTERREICH: Kritikpunkt waren die unterschiedlichen Anfangszeiten …
Heinisch-Hosek: Ja, ich werde vorschlagen, dass wir nächstes Jahr überall gleichzeitig beginnen.

ÖSTERREICH: Lehrervertreter klagen über Niveauverlust. Ist die Matura zu leicht?
Heinisch-Hosek: Nein, das kann ich nicht nachvollziehen, bisher war die Matura nicht vergleichbar. Jetzt können individuelle Interessen bei der VWA vertieft werden, Schulschwerpunkte bei den mündlichen Prüfungen Raum bekommen und die zentralen schriftlichen Klausuren ermöglichen Fairness und Vergleichbarkeit.

(pli)

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