Erste Phase mit Sanierung des ehemaligen Reviergebäudes soll 2013 abschließen.
Die Gedenkstätte Mauthausen wird neu gestaltet. Die erste Phase soll bis Anfang 2013 abgeschlossen sein und beinhaltet die Sanierung des ehemaligen Reviergebäudes, eine neue Überblicksausstellung sowie eine Ausstellung zur Massentötung im ehemaligen Konzentrationslager. Innenministerin Maria Fekter (V) betonte bei der Präsentation des Projekts am Mittwoch die "ausgesprochen große Verantwortung" der Republik.
1,7 Mio. für erste Phase
Insgesamt 1,7 Mio. Euro soll die erste Phase des Projekts kosten, die Ausschreibung dazu gewann das Kollektiv "argeMarie". Zusätzlich zu den Ausstellungen und zur Neugestaltung werde auch das pädagogische Angebot ausgebaut, kündigte Fekter an, zumal der überwiegende Teil der Besucher aus Schülern bestehe. Zudem soll ein "Raum der Namen" zum Gedenken an alle Opfer im Konzentrationslager Mauthausen eingerichtet und der Außenbereich neu gestaltet werden.
Internationale Bedeutung
Mauthausen sei "Österreichs größter Gedenk- und Erinnerungsort" und habe mit Demokratie sowie Demokratieverständnis ausgesprochen viel zu tun. Die Innenministerin unterstrich auch die internationale Bedeutung der Gedenkstätte, da etliche Menschen aus anderen Ländern darin inhaftiert gewesen seien. Fekter kündigte auch an, die Zahl der Vermittler vor Ort in den kommenden Jahren zu erhöhen.
Für Barbara Glück, Leiterin der Abteilung "Gedenkstätten und Kriegsgräberfürsorge", ist ein Eckpfeiler die Neugestaltung des Außenbereichs, wo Besucher künftig "Sehhilfen" erhalten werden. Ein dezentrales Ausstellungssystem sieht weiters mehrere Schauen an authentischen Orten vor. Neu sei auch, dass Besucher vor dem Betreten der Tötungsräume im Keller vorbereitet werden sollen. Und auch das Betreten der Gaskammern werde nicht mehr möglich sein. Glück: "Das ist immer so ein Geilheitseffekt und das ist etwas, was nicht mehr passieren darf."
Die Atmosphäre des Gebäudes zu erhalten sei eine "sehr große Schwierigkeit" gewesen, so Manuel Schilcher von der "argeMarie". Eine weitere Herausforderung: Zukünftig werde man es mit immer mehr Besuchern zu tun haben, die keinen persönlichen oder familiären Bezug zur NS-Zeit haben, weswegen man das Thema auch für diese Generationen aufbereiten müsse. Schilcher ist aber auch klar: "Die Ausstellung wird keine Schutzimpfung sein für Toleranz." Allerdings könne man Sensibilität schaffen.