FPÖ dockt bei Corona-Leugnern an. Klubchef Kickl plant am Sonntag einen Aufritt.
Der Wiener Polizei steht ein turbulentes Demo-Wochenende bevor. Obwohl die 48-Stunden-Frist erst Donnerstag abläuft, lagen der Landespolizeidirektion schon Dienstag zahlreiche Demo-Meldungen von Corona-Leugner vor.
Sucharit Bhakdi droht Kurz
Zur größten Veranstaltung rief „Corona-Widerstand“ für den Sonntag am Wiener Maria-Theresien-Platz auf – und holte sich Schützenhilfe aus dem Ausland: Der umstrittene deutsche Bakteriologe Sucharit Bhakdi verharmlost das Virus, in einem Video droht er dem Kanzler: „In Geschichtsbüchern wird man lesen, ob Kurz ein Verbrecher ist, wenn er das nicht stoppt.“ „Das“ sind die Corona-Maßnahmen.
Kickl: "Auftritt ein inneres Anliegen"
Bei der letzten Demo waren Rechtsextremisten wie "Identitären"-Chef Martin Sellner zu sehen, auch Neonazi Gottfried Küssel marschierte mit seiner „alten Vapo-Garde“ mit.
Auftreten will am Sonntag FPÖ-Klubchef Herbert Kickl: „Bei einer solchen Veranstaltung als Redner aufzutreten, ist mir ein inneres Anliegen.“ Die Veranstalter der Demo hätten ihn gebeten, eine Rede zu halten.
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Innenminister: "Rechtsradikale auf der Straße"
Innenminister Karl Nehammer fand zur Demo gegenüber ÖSTERREICH indes harte Worte: „Rechtsradikale, Staatsverweigerer und Identitäre versuchen die Situation zu nutzen, um für ihre Ziele zu mobilisieren.“ Die Wiener Polizei prüfe jede Anmeldung bis hin zu einem Verbot. Jedenfalls werde bei Verstößen gegen Corona-Regeln hart durchgegriffen.
Die führende Corona-Leugnerin Jennifer K. hat indes Demo-Teilnehmer aus dem Ausland aufgerufen, in einem Airport-Hotel Zimmer zu buchen – obwohl das derzeit dezidiert verboten ist. In dem Hotel erhalten demnach Demoteilnehmer Rabatte – trotz aller Corona-Verbote. (gü)