Schul-Streit

Mehr Geld für "gute" Lehrer

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Neues Dienstrecht. Gehalt nach Leistung. Direktor wird "Schulmanager".

Ab heute wird das neue Lehrer-Dienstrecht verhandelt. Es bleibt kein Stein auf dem anderen. Gewerkschaft mauert.

Kick-off-Gespräche heute für ein neues Lehrer-Dienstrecht. Insider sagen: "Das wird die größte Reform der letzten Jahrzehnte." Am Tisch sitzen Bildungsministerin Claudia Schmied (S), Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S), Bildungssprecher Werner Amon (V), Finanzstaatssekretär Reinhard Lopatka (V) – und Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer. Er schraubt die Erwartungen hinunter: "Ich höre mir das einmal an."

Aber: Er wird neue, spektakuläre Vorschläge präsentiert bekommen, wie ÖSTERREICH erfuhr. Fürs Klima wichtig: Zu Beginn der Gespräche wird Schmied Rosen streuen: Die Alt-Forderung, zwei Stunden Mehrarbeit für Lehrer, ist vom Tisch. Und: "Es wird keine Eingriffe in bestehende Dienstverträge geben."

Dann geht es zur Sache:

Arbeitszeit
Neue Lehrer sollen in Zukunft mehr Zeit in der Schule verbringen – derzeit sind es im Schnitt 23 Stunden, künftig etwa 30 Stunden (OECD-Schnitt). Aber: Es soll fixe "Kernzeiten" geben (da müssen, wie jetzt, alle Lehrer da sein). Dazu "Bandbreiten" (Nachmittagsbetreuung, Lernkurse, Tutorien) – da können Lehrer da sein.

Neues Schul-Managment
Neu: Diese "Bandbreiten" legt der jeweilige Schul-Direktor fest. Er setzt "seine" Lehrer in Zukunft autonom ein, bestimmt, wer wann da sein soll, wird zu einer Art "Schul-Manager". Für ihn wichtig: "Seine" Lehrer werden dann aber auch nach geleisteten "Arbeitspaketen" (so nennt Schmied das) und Funktionen bezahlt.

Umstieg auf neuen Vertrag
Das neue Gehalts-Schema soll nur für neue Lehrer gelten. Aber: "Alten" Lehrern mit bestehenden Verträgen soll ein Umstieg schmackhaft gemacht werden. Vor allen jenen, die noch unter 40 sind.

Alterseinkommen
Mit attraktiveren Eintritts-Gehältern will Schmied den Beruf attraktiver machen. Derzeit erhalten AHS-Junglehrer nur 2.157 Euro brutto, nach 35 Dienstjahren aber 4.668 Euro. AHS-Lehrervertreter Eckehard Quin unterstützt eine Reform. Aber: Die Nagelprobe kommt erst in der Praxis.

Bezahlung
Gehälter von Landes- und Bundeslehrern, Pflichtschullehrern und AHS- bzw. BHS-Lehrern werden angeglichen.

Ausbildung
Auch die Ausbildung soll vereinheitlicht werden. Künftig soll es ein Masterstudiengang für alle geben. Pflichtschullehrer-Vertreter Walter Riegler ist dagegen.

Fahrplan
Heute Kick-off, Ende April/Anfang Mai dann erste Gespräche mit der Lehrergewerkschaft. Das neue Dienstrecht soll bis Jahresende beschlossen werden. Schon ab dem Schuljahr 2012/13 kann es dann gelten.

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