Die erste Gemeinde legte jedoch schon einen Rückzieher hin.
Mehrere südösterreichische Gemeinden haben laut Innenministerin Maria Fekter (V) bereits Interesse an dem von ihr beworbenen Erstaufnahmezentrum für Asylwerber bekundet. Konkrete Namen nannte Fekter allerdings nicht. Die Gesamtkosten für das Findungs-Verfahren bezifferte sie mit rund 30.000 Euro. Sie hielt weiters fest, dass man kein Zentrum in den Dimensionen von Traiskirchen (NÖ) bauen wolle. Sie führte als Vergleich die Erstaufnahmestelle in Thalham an, das 135 Personen aufnehmen könne.
Gemeinde abgesprungen
Ein Interessent, die Kärntner Gemeinde
Neuhaus (Bezirk Völkermarkt), ist der Ministerin ja mittlerweile wieder
abgesprungen. SPÖ-Bürgermeister Gerhard Visotschnig machte einen Rückzieher
- ihm fehlt ein Gemeinderatsbeschluss. Das Oberhaupt von Bad Eisenkappel,
Franz Josef Smrtnik (Einheitsliste), hält an seiner Idee fest.
Gemeinderat und Bürger dagegen
"Ich hätte allein
ohnehin nie über ein Asylantenheim entscheiden können. Ohne einen
Gemeinderatsbeschluss wäre eine Bewerbung ohnehin nicht möglich gewesen",
erklärt Visotschnig nun gegenüber Medien. Neben der fehlenden Unterstützung
stieß der Bürgermeister auch auf heftige Gegenwehr seitens der Bevölkerung.
Die Leute seien zwar für Arbeitsplätze, aber nicht im Zusammenhang mit
Asylanten, so Visotschnig.
Findungs-Verfahren
Der Löwenanteil der Kosten für das Verfahren
wurde mit 25.000 Euro für die Studie aufgewendet, in der die
wirtschaftlichen Effekte eines Flüchtlingslagers für die Gemeinde erhoben
wurde. 1.200 Euro kosteten die Folder, 2.000 Euro die Broschüre, und 2.190
Euro gab man für insgesamt 860 Briefe aus.