Für Gusenbauers Angebot, höchstpersönlich Nachhilfe-Unterricht zu geben, haben sich bereits mehrere Schüler gefunden.
Am Mittwoch kündigte Bundeskanzler Alfred Gusenbauer im Nationalrat an, dass er künftig höchstpersönlich Nachhilfe-Unterricht geben werde. "Ich möchte mich auch an dem beteiligen, was ich anderen empfehle und was ich für zmutbar halte", sagte er bei der Regierungserklärung am Dienstag im Hohen Haus. Schülerunion-Obmann nimmt Gusenbauer-Angebot an. Auch die Grünen im Bezirk Neubau sind interessiert.
"Möglich, Angebot zu konsumieren"
Der Obmann der
VP-nahen Schülerunion, Markus Krempl, will das Angebot von Bundeskanzler
Alfred Gusenbauer (S), Nachhilfe zu geben, "sehr gerne annehmen". "Mir
ist es auf jeden Fall möglich, an einem Nachmittag oder Vormittag dieses
Angebot zu konsumieren", so Krempl am Mittwoch. Im Gegenzug würde sich
Krempl freuen, wenn Gusenbauer bei der nächsten Veranstaltung der
Schülerorganisation teilnehme. Außerdem bietet der Schülerunion-Obmann
Gusenbauer ein "umfangreiches Lehrerfeedback" an.
Lerngruppe im "cult.cafe"
Auch der Grüne
Bezirksvorsteher von Wien-Neubau, Thomas Blimlinger, hat eine geeignete
Nachhilfestelle für Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) gefunden: Das
Oberhaupt von Gusenbauers Wohnbezirk hat für den SP-Chef das "cult.cafe"
ausersehen, ein Treffpunkt für benachteiligte Jugendliche. Dort könne dieser
die Lerngruppe "Memory" leiten. Ein Vorteil für den
Neo-Nachhilfelehrer: Das cult.cafe liegt nur wenige Meter von seiner Wohnung
entfernt, so Blimlinger am Mittwoch.
Nachhilfe-Start wenn Modell steht
Bundeskanzler Alfred
Gusenbauer wird Nachhilfe geben, sobald die Arbeitsgruppe im
Wissenschaftsministerium das Modell für eine Kompensation der
Studiengebühren durch gemeinnützige Arbeit ausgearbeitet hat. "Es
können sich alle darauf verlassen", sagte
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina Mittwoch. Den genauen Ort und die
Schüler hat er jedoch noch nicht ausgesucht. Angeblich ist Gusenbauer ein
wahres Multitalent und brilliert vor allem in den Fremdsprachen Englisch und
Spanisch, aber auch Deutsch, Mathematik und Latein sind kein Problem für
ihn.
Kritik von ÖH an Gusis Vorschlag
Bei der Österreichischen
Hochschülerschaft (ÖH) blitzte Gusenbauer mit seinem Nachhilfe-Vorschlag
aber ab. Die grüne ÖH-Vorsitzende Lina Anna Spielbauer sprach von einem "populistischen
und zynischen Vorschlag", der die Situation der Studenten "überhaupt
nicht verbessert".