ÖSTERREICH-Umfrage
Mehrheit unterstützt Bauverbot für Moscheen
09.09.2007
60 Prozent für Moscheen-Bauverbot, 54 Prozent der Befragten machen sich Sorgen um eine Islamisierung des Landes.
Eine Mehrheit der Österreicher unterstützt ein Bauverbot für sichtbare Moscheen in Österreich. Das hat eine Gallup-Umfrage für die Montag-Ausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH ergeben. 60 Prozent unterstützen demnach ein Verbot des Baus sichtbarer Moscheen, 35 Prozent sind dagegen.
Eine fast ebenso große Mehrheit (54 Prozent) sorgt sich vor einer Islamisierung Österreichs. 44 Prozent teilen diese Sorge nicht.
Omar Al-Rawi, Integrationsbeauftragter der Islamischen Glaubensgemeinschaft, begründet diese Furcht mit den Terror-Anschlägen vom 11. September: „Seitdem herrscht eine falsche Wahrnehmung, die Emotionen sind im Ungleichgewicht. Obwohl 2006 nur ein einziger der 498 Terror-Anschläge in Europa einen islamistischen Hintergrund hatte.“
"Wenig überraschend"
Für den Politologen Peter
Filzmaier ist die Umfrage „wenig überraschend, denn wir haben bei
‚Ausländer-Themen' in der Bevölkerung eine klare Mehrheit, die zu
Mitte-Rechts tendiert. Das bedeutet eine geringe Offenheit für andere
Religionen und eine starke Heimatverbundenheit.“ Al-Rawi kann das nicht
verstehen: „Auch die Karlskirche in Wien hat zwei Kuppeln. Die Menschen
denken nicht daran, dass der Islam ein Teil Europas ist.“