Alles schaut gebannt nach London, Milliarden von Menschen sitzen vor den TV-Geräten und verfolgen die Krönung von King Charles III. Die Faszination von in Demokratien lebenden Bürgern für die Monarchie, sei es Großbritannien, Spanien oder die nordischen Staaten, wie Dänemark oder Schweden, ist leicht erklärt. Der Monarch, die Monarchin ist die personifizierte Klammer des Staates, das lebende Symbol einer Nation. Der König steht über den Parteien und unparteiisch an der Spitze des Staates, dient ausschließlich seinem Volk. Er repräsentiert kraft Amtes und der sichtbaren Zeichen die jahrhundertealte Tradition des Landes, ist somit das identitätsstiftende Element zur Stärkung eines gesunden Patriotismus.
King Charles wird es gleich gut oder gleich schlecht wie alle Vorgänger machen, seine Aufgabe ist eben, die Kontinuität fortzusetzen. Und vor den TV-Geräten sitzen viele Österreicher und summen „God save the King“. Klar, denn mit Blick auf den republikanischen Besetzer der Hofburg und dessen glanzlose Erscheinung, dessen fragwürdige Amtsführung ist den Österreichern selbst ein König lieber.