Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Politik-Insiderin Isabelle Daniel.
Frontfigur. Der echte Kampf um die Macht der SPÖ startet in Wirklichkeit erst heute. Nicht nur weil erst der rote Parteitag am 3. Juni letztgültig (für dieses Mal) befindet, wer neue Vorsitzende/Vorsitzender wird, sondern vor allem auch, weil erst ab jetzt die übrigen Parteien den oder die rote Frontfigur unter Dauerbeschuss nehmen werden.
Allein der Streit, der vergangenen zwei Wochen um die Wahlkommission – seltsam anmutende Manipulationsvorwürfe inklusive – haben ÖVP und FPÖ deutlich gezeigt, wie nachhaltig zerstritten die SPÖ ist. Und wie tief das wechselseitige Misstrauen sitzt. Sämtliche Sätze der vergangenen Wochen – egal, ob es die „elitären Zirkeln“ oder „Mobbing“ und Co sind – werden die Roten bis zur Nationalratswahl verfolgen.
Querschüsse. Das Risiko, dass die Streitereien – egal, wer es wird – zudem weitergehen werden, ist sehr groß. Bereits am roten Parteitag könnte es zu Streichkonzerten kommen. Und danach – nach einer Sommerpause – werden die diversen Querschüsse wohl andauern, falls die Umfragen nicht nachhaltig über 30 Prozent für die SPÖ ergeben würden. Nur falls die SPÖ wieder an einem Strang ziehen würde, könnte sie sich erholen. Nur glaubt irgendwer noch daran, dass das eine Partei ist in der Loyalität und Freundschaft bestimmende Werte sind?