Sebastian Bohrn Mena

Die Alternative: Neuwahlen

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Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena. 

Alle Zeichen stehen derzeit auf Blau-Schwarz, auch wenn es bei der ÖVP noch ein ordentliches Stück an Selbstaufgabe brauchen wird, bis der Koalitionspakt unterschriftsreif ist.  Die Alternative dazu: Neuwahlen.

Ich würde diese Variante einer schnellen Kanzlerschaft von Herbert Kickl vorziehen, denn ich halte sie für ehrlicher und auch für demokratischer. 70 Prozent der ÖVP-Wähler wollen keinen Kanzler Kickl, eine Mehrheit von ihnen hat wohl auch deswegen die Volkspartei gewählt, damit diese das verhindert. Wie würden sie abstimmen, wenn die ÖVP mit einer blau-schwarzen Koalitionsansage in die Wahlen ginge?

Würden sie tatsächlich sehenden Auges den Rechtsextremen die Schlüssel zur Macht in die Hand drücken? Das wage ich dann doch zu bezweifeln. Man muss ehrlich zu den Menschen sein, sonst schädigt man die Demokratie. Vor kurzem wurde Herbert Kickl von der ÖVP noch als „extremistischer Demokratiegefährder“ bezeichnet, morgen soll er aber von ihren Gnaden unser Kanzler sein? Das geht sich nicht aus. Die nächsten Wochen werden also nicht nur über das Schicksal der Republik entscheiden, sondern auch die Zukunft der Volkspartei prägen. Ziehen sie das jetzt wirklich durch, dann haben sie sich moralisch zu Grabe.

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