Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Politik-Insiderin Isabelle Daniel.
Toxisch. Den Beschwörungen zum Trotz, hat die SPÖ bei ihrer 1. Mai Kundgebung ein gar nicht so schwaches Lebenszeichen – ganz ohne Buhrufe – am Wiener Rathausplatz von sich gegeben. Das Bild das sie sonst abgibt, ist eines der Dysfunktionalität und eines gefährlich toxischen Klimas. Eines, das vielleicht an jenem 1. Mai 2016 begonnen hatte, als die Roten diesen Streit erstmals auf offener Bühne brutal ausgelebt hatten.
- Rendi: "Mit mir wird es keine Koalition mit der FPÖ geben"
- Babler: Vermögenssteuer ist Koalitionsbedingung
- Doskozil: "Man muss im Leben etwas riskieren"
Jenseits der Ego-Shows, der verletzten Eitelkeiten und Machtgelüste, muss die SPÖ die Wurzeln dieses Klimas endlich erkennen und beenden. Daran ist nie nur eine Person schuld. Weder in Wien, noch Eisenstadt.
Selbstzerfleischung endlich beenden
Wahl. Die SPÖ sollte sich besinnen, was sie sein will. Sie hat die Auswahl eine mitte-links Partei mit Rendi-Wagner zu bleiben, oder zu einer ursprünglichen Sozialdemokratie mit Babler zu rückzukehren. Oder aber zu einer rechts-links-populistischen Partei unter Doskozil zu mutieren. Alle drei Modelle haben Anhänger.
Die SPÖ-Mitglieder haben es freilich nicht leicht. Sie sollten sich aber danach entscheiden, was und wen sie wirklich wollen, und nicht nachdem wen sich FPÖ-Wähler angeblich an der Spitze der SPÖ wünschen. Sonst werden sie nie geschlossen FÜR etwas kämpfen können.