Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.
Bewährung. Wer auch immer nach dem 3. Juni Vorsitzende oder Vorsitzender der SPÖ sein wird, wird vor einer finalen Zerreißprobe stehen. Die SPÖ muss – jenseits ihrer ewigen Clan-Fights, Befindlichkeiten, offenen Rechnungen – endlich definieren, was sie eigentlich ist.
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Viele der mittigeren SPÖler fürchten, dass Doskozil die Roten zu einer „dritten populistischen Partei“ verwandeln würde und „letzte Chancen“ auf eine Regierungsbeteiligung mit der FPÖ zerschlagen würden. Die Anhänger vom Burgenländer wiederum sehen in „Rendi-Wagner und der Wiener SPÖ den Untergang“ ihrer Partei.
In anderen Ländern längst Abspaltungen
Entscheidung. Dabei prallen zwei unterschiedliche Lebenswelten – Urbanität und ländlicher Raum – auffallend aufeinander. Die SPÖ punktete bislang vor allem in den Städten und war am Land schwach. In Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Tirol liegt die SPÖ nur noch auf Platz drei. Ob sich das drehen lässt – ohne dabei jede Menge linksliberale Wähler zu verlieren? In anderen Staaten – in Deutschland, Frankreich und Co – gab es ähnliche Konflikte, die letztlich zu Abspaltungen führten. Die Frage, die die SPÖ beantworten muss: Lassen sich diese zwei Welten noch vereinen?