Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.
Das Ergebnis der Salzburg-Wahl zeigt, dass die Wutwähler-Bäume nicht in den Himmel wachsen. Am Ende war den Salzburgern der Kommunisten-Bürgermeister Dankl – trotz seines moderaten Wahlkampfs – dann doch zu steil. Stattdessen fuhr der relativ fade, aber dafür „ungefährliche“ SPÖ-Mann Auinger einen fulminanten Wahlsieg ein.
Für die anstehenden Bundeswahlen lässt sich aus dem Salzburg-Ergebnis vor allem ein Trend ablesen: So groß die Wut der Wähler auch sein mag (in Salzburg beim Thema Wohnen, bundesweit bei der Migration), am Ende haben viele dann doch Angst vor der eigenen Courage.
Gut möglich, dass die FPÖ bei der EU-Wahl im Juni einen klaren Platz 1 einfährt. EU-Wahlen sind traditionell Protest-Wahlen, bei denen viele entweder zu Hause bleiben – oder diesmal ein Protest-Kreuz bei der FPÖ macht.
Bei der Nationalratswahl im Herbst könnte es dann durchaus knapper werden: Denn auch im Bund könnte der ein oder andere Blau-Wähler am Ende Fracksausen vor einem „Volkskanzler“ Kickl bekommen.
Wenn Kickl Erster werden will, dann muss er in seinem Auftreten moderater werden. Sonst droht ihm das Dankl-Schicksal.