Nach der Wahl

Gerald Grosz: Sein Mail an die steirischen Wahlverlierer

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Polit-Blogger und oe24-Kolumnist Gerald Grosz schreibt an die Verlierer der Steiermark-Wahl. 

Sagt Ihnen das Wort „Integrität“ etwas? Haben Sie von den Wörtern „Moral“ oder „Verantwortung“ etwas gehört? Nun dann erkläre ich es Ihnen, denn die Lektion in Sachen Selbstreflexion haben Sie bitter notwendig.

Vor bald einer Woche hat der steirische Wähler gesprochen, ein Urteil gefällt. Und dieses fiel für die ÖVP und Christopher Drexler verheerend aus. Gut steirisch gesprochen haben die Wähler gemeint „Stofferl, hau Di über die Häuser“. Und was passiert?

Land und Partei in Geiselhaft 

Der Wahlverlierer zementiert sich ein, bleibt, nimmt Land und Partei in Geiselhaft. Auch bei den anderen Parteien sieht es ähnlich düster aus. Die Grünen halbieren sich, Mitarbeiter stehen auf der Straße. Und die Verantwortlichen für das Debakel bleiben. Wann haben wir uns von jener guten Sitte verabschiedet, dass man „persönliche Konsequenzen“ für „persönliches Versagen“ zieht? Wann hat es bei uns Einzug gehalten, dass man alles und jedes gegen den Willen der Bürger auszusitzen hat. Übersetzt: Wann war den politischen Eliten die Demokratie so egal wie heute.

Missachtung von uns Bürgern 

Es ist ein fatales Signal, das Drexler und Co aussenden. Und es zeugt von einer unglaublichen Missachtung von uns Bürgern. Aber es wird sich rächen: Bei der Niederösterreichischen Gemeinderatswahl, im Burgenland, bei der steirischen Gemeinderatswahl und auch in Wien. Denn der Krug ist so oft zum Brunnen geschickt worden, dass er nun zerbrochen ist.

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