Ein Kommentar von Gerald Grosz zur US-Wahl.
Mit dem Einstieg von Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten kann man alle bisherigen Prognosen über Bord werfen. Sie agiert wenig charismatisch, wirkt bisweilen überheblich, ihre politische Bilanz farblos. Dennoch ist es ihr binnen weniger Wochen gelungen, einen knappen Zweikampf zwischen ihr und Donald Trump auszurufen. Zumindest wenn man jenen Umfrageinstituten Glauben schenken darf, die schon Hillary Clintons fulminanten Wahlerfolg vor 8 Jahren prognostizierten. Aber: War das Match gegen Joe Biden schon vor der Wahl ein absehbarer Triumph Trumps, hat der republikanische Herausforderer nun in der Person Harris eine junge, weibliche Herausforderin, die ihm plötzlich gefährlich auf den Pelz rückt.
Der gesamte politmediale Komplex der USA hat sich hinter Harris versammelt, sieht in ihr die große Chance, Trump zu verhindern. Ob es aber reicht, als einziges Wahlprogramm gegen Trump zu agitieren, kann man bezweifeln. Denn schon Hillary Clinton musste die Erfahrung machen, dass man Trump im Wahlkampf nicht unterschätzen darf!