Bohrn Mena

Kriminelle abschieben

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Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.

„Kommen Sie zurück!“ – Dieser Appell schallte vor kurzem durch die ganze Welt, ausgesandt vom syrischen Übergangs-Premierminister. Er rief alle im Ausland lebenden Syrerinnen und Syrer, vor allem die Millionen Geflüchteten, dazu auf, möglichst bald die Heimreise anzutreten, um beim Wiederaufbau des Landes zu helfen. Hunderttausende sind dem Ruf bereits gefolgt, sie freuen sich auf das Wiedersehen mit ihrer Familie, auf die Rückkehr in die geliebte Heimat, die befreit wurde von diesem schrecklichen Regime.

Dass europäische Länder nun Asylverfahren von Menschen aus Syrien neu bewerten, das ist vollkommen logisch und sinnvoll. Dass vorläufig trotzdem Vorsicht geboten ist, das sollte man trotzdem verstehen. Wir wissen nicht: Sind die neuen Machthaber in Syrien wie in Afghanistan, sind sie ebenfalls radikal-islamistisch und wollen die Scharia einführen? Dann können wir nicht abschieben. Lassen sie aber ihren Ankündigungen auch Taten folgen, achten sie die Menschenrechte, dann sollten wir die zigtausenden Menschen, die bei uns temporär Schutz gefunden haben, bei ihrer Rückkehr unterstützen. Und natürlich werden wir dann auch endlich jene abschieben müssen, die bei uns gegen geltendes Recht verstoßen haben.

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