Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.
Mehr als eine Woche lang hat die Schockstarre der Grünen gedauert. Gestern haben sich Werner Kogler und Lena Schilling dann doch zu einer (halbherzigen) Entschuldigung durchgerungen. Ob der angerichtete Flurschaden damit eingedämmt werden kann, ist mehr als fraglich.
Im Gegenteil: In allen Umfragen geht es steil bergab. Die Grünen krachen auf ein Regierungs-Allzeit-Tief von 8 %, Lena Schilling ist beim Vertrauen Schlusslicht (geschlagen nur von Wolfgang Sobotka) und Werner Kogler ist mit 4 %in der Kanzlerfrage bereits am Rande der Wahrnehmungsgrenze.
Wer Lena Schilling die Schuld an dem grünen Desaster gibt, macht es sich zu einfach. Die wahren grünen Totengräber sind Werner Kogler und Sigi Maurer, die zuerst wochenlang versucht haben, die Enthüllungen über ihre Spitzenkandidatin in bester Orbán-Manier zu verhindern und dann ein Kommunikations-Debakel hingelegt haben, das in der jüngeren österreichischen Innenpolitik-Geschichte wohl einmalig ist.
Wenn die Grünen im Herbst nicht wieder aus dem Parlament fliegen wollen (was angesichts des Antretens von Petrovic durchaus möglich ist), dann brauchen sie noch vor der Wahl einen Wechsel an der Spitze. Vielleicht sollte sich der Bundespräsident mal seine grünen Freunde in die Hof burg holen und ihnen freundlich, aber bestimmt sagen: "Werner und Sigi, es ist vorbei!"