Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.
"Hast du einen Opa, schick ihn nach Europa." Selten war dieser Spruch so treffend wie bei der kommenden EU-Wahl. Es scheint fast so, als hätten sich ÖVP und SPÖ damit abgefunden, dass die FPÖ einen Homerun-Sieg einfährt.
Anders ist nicht zu erklären, warum Schwarz und Rot zwei Kandidaten ins Rennen schicken, die den Retro-Charme der schlimmsten großkoalitionären Proporz-Zeit versprühen (wobei FPÖ-Mann Harald Vilimsky auch nicht gerade ein Symbol des jugendlichen Aufbruchs ist).
Kanzler Nehammer kann einem leid tun: Jeder ernstzunehmende Kandidat -von Edtstadler, über Schallenberg, Plakolm, bis hin zu Spera -hat der ÖVP abgesagt. Niemand wollte sich das Himmelfahrtskommando EU-Wahl antun. Mit Reinhold Lopatka droht der ÖVP jetzt der Total-Absturz und ein Minus jenseits der 10%.
Einziger Wermutstropfen: Die SPÖ wird sich mit ihrem "EU-Youngster" Andreas Schieder um Platz 3 mitmatchen. Schwer abzusehen, wer von den beiden das noch schlechtere Ergebnis einfährt.
Herbert Kickl kann sich jedenfalls die Hände reiben: Die FPÖ wird bei der EU-Wahl dank der rot-schwarzen Opa-Duells über 30% kommen. Und dann kann er auf der Siegeswelle Richtung Nationalratswahl surfen.