Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner zur SPÖ-Vorsitzwahl.
Die SPÖ-Mitgliederbefragung wird immer mehr zur Chaos-Wahl. Der Sozialdemokratie droht in den nächsten Wochen nicht nur eine Wahlkampf-Schlammschlacht, sondern auch eine Zerreißprobe. Gut möglich, dass sich eines der zerstrittenen Lager am Ende abspaltet und bei der nächsten Nationalratswahl mit einer eigenen Partei gegen die SPÖ antritt – die Linken, die Rechten oder eine liberale SPÖ-Alternative.
Mit dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler ist nun aber zumindest jemand in das Rennen eingestiegen, der der SPÖ wieder eine klare Linie geben könnte.
Babler setzt genau das um, was die Roten derzeit bundesweit predigen: Er hat die Mieten der städtischen Wohnungen eingefroren, 2019 den Klimanotstand in Traiskirchen ausgerufen, packt bei der Integration im Asyl-Erstaufnahmezentrum selber mit an. In seiner Heimatstadt regiert er mit absoluter Mehrheit, wurde zuletzt mit mehr als 70 Prozent gewählt.
Wenn die SPÖ wieder glaubwürdig werden will, dann braucht sie entweder einen hemdsärmligen Kandidaten wie Andi Babler – und keinen roten Kickl-Verschnitt à la Doskozil. Oder eine Kompromiss-Lösung der Mitte: Dann bliebe eigentlich nur Christian Kern über …