Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Die Bundespräsidenten-Wahl wird um einiges spannender als zuletzt viele geglaubt hatten. Noch vor wenigen Wochen sah es so aus, dass Amtsinhaber Alexander Van der Bellen locker im ersten Wahlgang durchmarschieren wird.
Davon kann keine Rede mehr sein: In der aktuellen Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft kommt Van der Bellen überhaupt nur noch auf 50 %, verliert noch einmal 3 % gegenüber der Vorwoche. Und das, obwohl Schuh-Unternehmer Heini Staudinger, der vor allem grüne und linke Fundi-Wähler anspricht, noch nicht einmal abgefragt wurde.
Gut möglich, dass Staudinger mit seinen grünen Protest-Stimmen auf 4 bis 5 Prozent kommt. Dann stürzt Van der Bellen schon bei der nächsten Umfrage unter 50 %.
Wenn Van der Bellen am 10. Oktober nicht in einer Stichwahl aufwachen will, dann sollte er dringend aufwachen. Denn seinen Wahlkampf geht der Präsident derzeit ähnlich an wie seine Amtszeit – verschlafen. Keine TV-Auftritte, keine Interviews, keine Bundesland-Termine. Stattdessen eine Kampagne, die sich auf TikTok (!) konzentriert. Aber: Social Media und die junge Zielgruppe haben Gerald Grosz und Marco Pogo längst besetzt.
Wenn Van der Bellen gewinnen will, dann muss er jetzt händeschüttelnd durchs Land ziehen und seine (überwiegend alten Wähler) in TV-Duellen überzeugen. Sonst droht ihm am Wahlsonntag eine Riesen-Blamage ...