Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Niki Fellner zum SPÖ-Parteitag.
Die SPÖ entscheidet heute am Parteitag darüber, wie beschädigt sie in den kommenden Wahlkampf geht. Es gibt drei Szenarien:
In jeder normalen Partei müsste der Parteichef ein Jahr vor der Wahl mit über 90 % gewählt werden (Nehammer hatte beim ÖVP-Parteitag 100 %!). Schafft Babler den 9er vorne, wäre das nach den holprigen letzten Monaten endlich wieder ein Turbo, der die SPÖ Richtung Platz 1 pushen könnte. Aber die SPÖ war zuletzt keine normale Partei ...
... wahrscheinlich ist also, dass Babler heute irgendwo zwischen 80 und 89 % landet. Viele Babler-Kritiker werden aus Partei-Räson wohl doch mit der Faust in der Hosentasche für ihn stimmen, nur die Hardcore-Doskozil-Fraktion wird Babler streichen. Das ist zwar kein Desaster (und besser als Rendi-Wagners letztes Ergebnis), aber alles andere als berauschend. Doskozils Heckenschützen werden dann in den nächsten Monaten weiter keine Ruhe geben und Babler bei jeder Möglichkeit angreifen. Ein Wahlkampf-Turbo sieht anders aus.
Wenn die Doskozil-Unterstützer und die Wiener Schrebergarten-Delegierten heute auf Rache aus sind, dann droht Babler ein Streichkonzert. Dann könnte der SPÖ-Chef unter 80 % fallen. Wenn das passiert, ist der heutige Parteitag bereits Bablers Anfang vom Ende. Dann ist die SPÖ aber ohnehin nicht mehr zu retten ...