Das sagt ÖSTERREICH
Wann es zum Aufstand gegen Putin kommt
21.09.2022
Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.
Panikattacken. Der Autokrat aus dem Kreml spielt jetzt wohl seinen riskantesten Hazard bislang aus: Weil sich Wladimir Putin völlig verkalkuliert hatte – er dachte im Februar, dass sein Angriffskrieg in der Ukraine nur wenige Tage dauern und seine Truppen mit Blumen empfangen würden – muss er jetzt eskalieren. Die Teil-Mobilmachung und seine seltsame Täter-Opfer-Umkehr – er als Aggressor wirft dem Westen vor, Russland anzugreifen – samt Drohung, nukleare Waffen einzusetzen, zeigt, wie sehr er im Eck ist.
Die ganze Welt sieht in der Ukraine, wie schlecht seine Soldaten ausgerüstet und ausgebildet sind.
Russen verlieren das Vertrauen in Putin
Rebellion. Mittels von ihm kontrollierter Propagandamedien lügt der Kreml betreffend des Krieges in der Ukraine und über die wahren Verluste der russischen Armee. Die Mehrheit seiner Bevölkerung weiß nichts über die bittere Realität vor Ort. Und doch: Dass gestern Zigtausende Russen bereits versucht haben, ihr Vaterland zu verlassen, zeigt, dass der Despot aus Moskau das Vertrauen der Seinen zu verlieren droht. Der Westen – alle, die in Demokratien leben – ist stärker als Putin und seine Clans. Weil der Westen geschlossen ist und sich nicht von Putins irrlichternden Drohungen einschüchtern lassen wird.
Sollte Putin als nächsten Schritt eine Generalmobilmachung beschließen, könnte sein eigenes Volk gegen ihn aufstehen.