Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.
Unterschätzt. Er sei ein „überbewerteter Twitter-Kandidat“, unkten die einen. Er sei gegen Doskozil chancenlos, mokierten sich die anderen. Im Politik-Insider dieser Zeitung konnten sie hingegen bereits nach der Ankündigung von Andreas Bablers Kandidatur lesen, dass er der „Geheim-Favorit“ für den SPÖ-Chef sei. Ja, sein Start wurde durch das dilettantische Vorgehen der mittlerweile zurückgetrenen Wahl-Kommissionsleiterin verhagelt.
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Ja, der Zauber des Anfangs bereits am SPÖ-Parteitag als gewählter SP-Chef aufzutreten, wurde ihm geraubt. Aber, all jene, die ihn schon die vergangenen Monate unterschätzt hatten, sollten nicht – schon wieder – voreilig urteilen. Babler hat schließlich einen Vorteil: Er brennt wirklich für seine tief zerrüttete und blamierte Partei.
Babler hat Vorteil: Er kennt seine Freunde
Team. Er muss dabei glaubwürdig bleiben, gleichzeitig aber auch ein Stück in die Mitte rücken, wenn er die SPÖ auf Platz eins führen will. Das Debakel rund um die Auszählung hat ihm aber auch gezeigt, wer wirklich seine Freunde und Verbündeten in der Partei sind. Was er jetzt wirklich braucht, ist ein kompetentes, kluges und loyales Team. Dann könnte er seine Kritiker vielleicht erneut überraschen.