Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.
Der Kampf um die SPÖ-Spitze wird zum Thriller. Noch ist völlig offen, wer am Ende das Rennen machen wird. Aber: Andreas Babler kristallisiert sich immer mehr als Geheimfavorit heraus.
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Der Traiskirchner Bürgermeister führt (derzeit) den mit Abstand besten Wahlkampf: Hemdsärmelig, sympathisch und (links-)populistisch. Kein Tag vergeht, an dem er nicht mindestens einen Auftritt hat (meistens sind es sogar mehrere). Hans Peter Doskozil wirkt dagegen abgehoben, weigert sich, an TV-Diskussionen und Hearings teilzunehmen. Und Pamela Rendi-Wagner ist überhaupt wie vom Erdboden verschluckt.
Babler hat mit seiner dunkelroten Agenda in den letzten Tagen das geschafft, was der SPÖ seit Jahren fehlt: Er ist überall präsent, gibt wieder Themen vor (auch wenn er ordentlich polarisiert).
Am Ende könnte Babler aber nicht (nur) wegen seiner Links-Politik Parteichef werden, sondern vor allem aus taktischen Gründen. Denn wenn er – wie angekündigt – auch als Zweiter der Mitgliederbefragung am Parteitag antritt, scheint ihm ein Sieg fast gewiss. Sowohl die Wähler der unterlegenen Rendi als auch des Doskozil-Lagers würden ihn wohl unterstützen, um den jeweils anderen (verhassten) Kandidaten zu verhindern. Dann wäre Babler eine Mehrheit am Parteitag sicher …