Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.
Überraschung. Die Wahl sei eine „gmahde Wiesn“, glaubten einige Polit-Beobachter noch vor Kurzem. Aber: Von sicher kann keine Rede mehr sein. Das Rennen um die Hofburg könnte für Alexander Van der Bellen riskanter sein als gedacht: Die Stimmung, er habe „eh schon gewonnen“, könnte seine Wähler demobilisieren. Sechseinhalb Wochen vor der Bundespräsidentenwahl führt er nur noch mit 53 Prozent.
Rutscht er unter 50 Prozent – der Intensivwahlkampf geht erst im September los –, kommt es zu einer Stichwahl.
Muss sich der amtierende Bundespräsident also erneut einem Duell mit einem Blauen stellen? Auch das ist alles andere als sicher.
Kann Wallentin den FP-Kandidaten überholen?
Explosiv. Immerhin treten mit Ex-BZÖ-Boss Gerald Grosz, Anwalt Tassilo Wallentin und selbst Impfgegner Michael Brunner mindestens drei Kandidaten an, die FP-Mann Walter Rosenkranz erheblich Stimmen kosten dürften.
Grosz könnte vielen Blauen als „witzigere Rabiat-Alternative“ gelten. Wallentin wiederum müsste das softere Angebot für schwarz-blaue Wechselwähler und Bürgerliche sein. Beiden Herren gemeinsam ist, dass sie als Kandidaten „außerhalb des Systems“ wahrgenommen werden. Zudem könnten ÖVP-Strategen und Sympathisanten ein Interesse haben, Wallentin zu stärken, um die FPÖ zu schwächen. Kommt es am 9. Oktober zu einer Überraschung am Wahlabend?