Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.
Gleichauf. Das Ergebnis der SPÖ-Mitgliederbefragung ist alles andere als klar. Ganz im Gegenteil: De facto sind alle drei Kandidaten gleichauf. Insbesondere wenn man bedenkt, dass Hans Peter Doskozil 10.000 seiner Stimmen – also fast ein Drittel (!) – aus dem Burgenland bekommen hat.
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Die Legitimation von Doskozil als Parteichef, vor allem in den anderen acht Bundesländern, ist viel zu gering, um den komplett zerstrittenen roten Haufen zu einen. Doskozil hat die Partei mit seinen Angriffen auf Rendi-Wagner komplett gespalten. Mehr als 50 Prozent sehen ihn als Verräter. Sollte er den Parteivorsitz übernehmen, droht eine Linkspartei als Abspaltung und ein Debakel bei der nächsten Wahl.
Stichwahl. Die SPÖ muss – wie auf der ganzen Welt üblich, wenn kein Kandidat über 50 Prozent bekommt – eine Stichwahl beim Parteitag abhalten.
Und bei dieser Stichwahl läuft alles auf Andi Babler raus. Die Rendi-Unterstützer (die beim Parteitag ohnehin die Mehrheit haben) werden wohl geschlossen zu Babler überlaufen, um „Heckenschütze“ Doskozil zu verhindern.
Logisch. In Wahrheit ist Babler die einzig logische Option: Nur er kann die völlig verhassten Lager wieder zusammenführen und die SPÖ geschlossen in die nächste Wahl führen. Mit einem Babler-Neuanfang kann die SPÖ dann sogar Platz 1 schaffen, mit Doskozil droht ihr endgültig die Selbstsprengung und Platz 3.